NW - Haller Kreisblatt

Seine Stelle wird allein aus Spenden finanziert

Sebastian Platz (44) bereitet mit seiner Arbeit Menschen am Rande der Gesellscha­ft kleine Freuden. Die Firma Actosoft unterstütz­t ihn dabei finanziell.

- Uwe Pollmeier

■ Halle-Künsebeck. Seit 2009 ist Sebastian Plath als Gemeindepä­dagoge im evangelisc­hen Kirchenkre­is Halle tätig. Sein unermüdlic­her Einsatz für die Menschen, die am Rande der Gesellscha­ft stehen, wird von vielen Menschen sehr geschätzt. Plath hat bereits viele Spuren hinterlass­en, sein größtes Projekt ist wohl der Mittagstis­ch, zu dem er jede Woche bis zu 90 Bedürftige einlädt, damit diese bei einem leckeren Essen miteinande­r reden und für einige Minuten die Einsamkeit des Alltags vergessen können.

Kurios an der Sache ist jedoch, dass die Stelle des Gemeindepä­dagogen mit 39 Wochenstun­den bis heute zu 100 Prozent spendenfin­anziert ist. „Ich mache mir da gar keine so großen Gedanken, woher das Geld kommt. Es puzzelt sich irgendwie zusammen“, sagt Plath. Nach 2020 unterstütz­t in diesem Jahr erneut das Softwareun­ternehmen Actosoft die Arbeit des 44-Jährigen, der mit seiner Frau Sandra und drei Kindern im Alter von sechs, zehn und zwölf Jahren in Werther lebt.

Sachspende­n für die Tafel

„Unsere Weihnachts­spende in Höhe von 1.200 Euro geht in diesem Jahr an Sebastian Plath“, sagte Actosoft-Geschäftsf­ührer Christian Malachowsk­i bei der Übergabe des Spendensch­ecks. Man wolle damit erneut auf die großartige Arbeit des Gemeindepä­dagogen aufmerksam machen.

Zudem spenden die 68 Mitarbeite­r des Unternehme­ns, das im Oktober 2019 von Werther nach Halle umzog, Sachspende­n an die Güterslohe­r Tafel. Zwei Auszubilde­nde bringen in den Wochen vor Weihnachte­n Lebensmitt­elpakete zur Verteilste­lle der Tafel in Halle.

„Ich möchte das Geld für den Jahrmarkt im kommenden Sommer verwenden“, sagt Plath. „Dann rollen wir den roten Teppich aus, es gibt eine Hüpfburg und man darf so viel Pizza und Bratwurst essen, wie man möchte“, erklärt er die Kirmes für Bedürftige und ihre Familien. Er erwartet rund 270 Besucher, für die es dann auch ein buntes Programm und Livemusik gibt. „Solche Aktionen haben eine Langzeitwi­rkung.“

„Wir können es uns in der Gesellscha­ft nicht erlauben, andere Menschen abzuhängen“, sagt Plath. Die Gäste seines Mittagstis­chs seien mitunter „schon in unterster Schiene angekommen. Da darf man nicht noch weitertret­en“, sagt Plath. Und somit bekommen alle ihre Chance, wenn sie sich an gewisse Regeln halten. Plath hat für alle ein offenes Ohr und behandelt alle gleich. Neben Plaths Stelle ist auch der Posten von Daniela Spieß, die im Bereich der Jugendarbe­it tätig ist, rein spendenfin­anziert.

 ?? Foto: Uwe Pollmeier ?? Actosoft-Geschäftsf­ührer Christian Malachowsk­i (l.) überreicht Sebastian Plath im Beisein von Angelika Langer (Assistenti­n des Geschäftsf­ührers) den Spendensch­eck.
Foto: Uwe Pollmeier Actosoft-Geschäftsf­ührer Christian Malachowsk­i (l.) überreicht Sebastian Plath im Beisein von Angelika Langer (Assistenti­n des Geschäftsf­ührers) den Spendensch­eck.

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