Neue Gastronomie zieht ins „Green Bowl“am Kesselbrink
Das erste Bowl-Restaurant der Stadt gibt es nicht mehr. Ein Pop-Art-Store hat übergangsweise in den Räumen eröffnet und Künstler stellen besondere Geschenke zum Verkauf. Im Frühjahr soll es im Erdgeschoss der Volksbank dann einen gastronomischen Neustart
■ Bielefeld. Nach nur fünf Jahren ist Schluss: Das Restaurant „Green Bowl“, das 2018 im Erdgeschoss der Volksbank am Kesselbrink eröffnet hatte, ist schon wieder Geschichte. Der besondere Gastronomie-Standort mit Blick auf Bielefelds größten Innenstadtplatz und Wochenmarkt soll aber erhalten bleiben. Übergangsweise kann in den Räumen in Nachbarschaft des H1-Hochhauses jetzt Kunstvolles geschoppt werden.
Das Konzept war damals eine Premiere: Im ersten BowlRestaurant der Stadt landeten von der hawaiianischen Küche inspirierte Gerichte mit rohem Fleisch oder Fisch in der Schüssel. Für die nahrhaften Mischungen konnten die Kunden Rohkost, Gemüse, Koriander, Nüsse, Samen, Granatapfelkerne, Reis oder Quinoa mit Fisch, Fleisch oder Tofu samt Marinaden in einem Baukastensystem kombinieren. Der Trend zu dem proteinreichen Fast Food war aus den Metropolen nach Bielefeld geschwappt. Preislich ging es bei um die zwölf Euro los. Dazu gab’s am Kesselbrink vegane Shakes und Kuchen. Jetzt ist das Restaurant, bei dem man schon seit dem Sommer vor verschlossenen Türen gestanden hatte, endgültig dicht.
Er sei nach wie vor von dem Konzept überzeugt, sagt Gastronom und Gastronomie-Berater Andreas Oehme, der das Konzept gemeinsam mit der Volksbank extra für den Standort entwickelt hatte und auch das Interieur entwarf. „Wir wollten damals etwas schaffen, das das aktuelle Lebensgefühl transportiert, in die Zeit passt und die Leute an den Kesselbrink holt. Nach den Jahren des Umbaus der Volksbank sollte das Restaurant Sichtbarkeit erzeugen und Gesundheit und gute Ernährung hatten gerade einen neuen Stellenwert bekommen.“Mit den individuell zusammengestellten Bowls sei der Nerv vieler Kunden getroffen worden, sagt auch Dennis Will, Pressesprecher der Volksbank BielefeldGütersloh.
Doch die Zeiten haben sich geändert: Bowls, wenn auch nicht so variationsreich wie am Kesselbrink, sind mittlerweile auf zahlreichen Speisekarten zu finden. Corona- und Inflationskrise hinterließen zudem Spuren: Die Corona-Krise habe durch eine Erweiterung des Angebots auf Take-away noch gut überbrückt werden können, erklärt Pressesprecher Will. „Schwerwiegender hingegen waren die Effekte der gestiegenen Inflation. Dies führte bei den Kunden zu einer Reduzierung von Restaurantbesuchen auf der einen Seite und höheren Kosten auf der anderen Seite.“Leider hätten diese Effekte dafür gesorgt, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr sinnvoll war. „Die Gesellschafter haben daher beschlossen, den Restaurantbetrieb zu beenden.“
Für das nächste Frühjahr sei die Eröffnung eines neuen Gastrokonzepts angepeilt, sagt Will. Laut NW-Informationen ist ein Start im April geplant. „Es ist Zeit für etwas Neues, das neu Aufmerksamkeit erregt“, sagt Oehme und es schwingt ein bisschen Wehmut mit. Denn Teil des Neustarts ist, dass der Inhaber von „Sternzeit Catering“und des neuen „benedict & schmaus“am Alten Markt als gastronomischer Partner im Frühjahr nicht mit im Boot ist.
Dazwischen wird das ehemalige „Green Bowl“noch bis zum 22. Dezember zum „Magic Pop Art Store“und ergänzt das Konzept der Volksbank-Lobby. Aktuell gibt’s hier künstlerische Geschenke, geöffnet täglich von 11 bis 16 Uhr. https://www.volksbank-bigt.de/wir-fuer-sie/ veranstaltungen.html