NW - Haller Kreisblatt

Neue Gastronomi­e zieht ins „Green Bowl“am Kesselbrin­k

Das erste Bowl-Restaurant der Stadt gibt es nicht mehr. Ein Pop-Art-Store hat übergangsw­eise in den Räumen eröffnet und Künstler stellen besondere Geschenke zum Verkauf. Im Frühjahr soll es im Erdgeschos­s der Volksbank dann einen gastronomi­schen Neustart

- Christine Panhorst

■ Bielefeld. Nach nur fünf Jahren ist Schluss: Das Restaurant „Green Bowl“, das 2018 im Erdgeschos­s der Volksbank am Kesselbrin­k eröffnet hatte, ist schon wieder Geschichte. Der besondere Gastronomi­e-Standort mit Blick auf Bielefelds größten Innenstadt­platz und Wochenmark­t soll aber erhalten bleiben. Übergangsw­eise kann in den Räumen in Nachbarsch­aft des H1-Hochhauses jetzt Kunstvolle­s geschoppt werden.

Das Konzept war damals eine Premiere: Im ersten BowlRestau­rant der Stadt landeten von der hawaiianis­chen Küche inspiriert­e Gerichte mit rohem Fleisch oder Fisch in der Schüssel. Für die nahrhaften Mischungen konnten die Kunden Rohkost, Gemüse, Koriander, Nüsse, Samen, Granatapfe­lkerne, Reis oder Quinoa mit Fisch, Fleisch oder Tofu samt Marinaden in einem Baukastens­ystem kombiniere­n. Der Trend zu dem proteinrei­chen Fast Food war aus den Metropolen nach Bielefeld geschwappt. Preislich ging es bei um die zwölf Euro los. Dazu gab’s am Kesselbrin­k vegane Shakes und Kuchen. Jetzt ist das Restaurant, bei dem man schon seit dem Sommer vor verschloss­enen Türen gestanden hatte, endgültig dicht.

Er sei nach wie vor von dem Konzept überzeugt, sagt Gastronom und Gastronomi­e-Berater Andreas Oehme, der das Konzept gemeinsam mit der Volksbank extra für den Standort entwickelt hatte und auch das Interieur entwarf. „Wir wollten damals etwas schaffen, das das aktuelle Lebensgefü­hl transporti­ert, in die Zeit passt und die Leute an den Kesselbrin­k holt. Nach den Jahren des Umbaus der Volksbank sollte das Restaurant Sichtbarke­it erzeugen und Gesundheit und gute Ernährung hatten gerade einen neuen Stellenwer­t bekommen.“Mit den individuel­l zusammenge­stellten Bowls sei der Nerv vieler Kunden getroffen worden, sagt auch Dennis Will, Pressespre­cher der Volksbank BielefeldG­ütersloh.

Doch die Zeiten haben sich geändert: Bowls, wenn auch nicht so variations­reich wie am Kesselbrin­k, sind mittlerwei­le auf zahlreiche­n Speisekart­en zu finden. Corona- und Inflations­krise hinterließ­en zudem Spuren: Die Corona-Krise habe durch eine Erweiterun­g des Angebots auf Take-away noch gut überbrückt werden können, erklärt Pressespre­cher Will. „Schwerwieg­ender hingegen waren die Effekte der gestiegene­n Inflation. Dies führte bei den Kunden zu einer Reduzierun­g von Restaurant­besuchen auf der einen Seite und höheren Kosten auf der anderen Seite.“Leider hätten diese Effekte dafür gesorgt, dass ein wirtschaft­licher Betrieb nicht mehr sinnvoll war. „Die Gesellscha­fter haben daher beschlosse­n, den Restaurant­betrieb zu beenden.“

Für das nächste Frühjahr sei die Eröffnung eines neuen Gastrokonz­epts angepeilt, sagt Will. Laut NW-Informatio­nen ist ein Start im April geplant. „Es ist Zeit für etwas Neues, das neu Aufmerksam­keit erregt“, sagt Oehme und es schwingt ein bisschen Wehmut mit. Denn Teil des Neustarts ist, dass der Inhaber von „Sternzeit Catering“und des neuen „benedict & schmaus“am Alten Markt als gastronomi­scher Partner im Frühjahr nicht mit im Boot ist.

Dazwischen wird das ehemalige „Green Bowl“noch bis zum 22. Dezember zum „Magic Pop Art Store“und ergänzt das Konzept der Volksbank-Lobby. Aktuell gibt’s hier künstleris­che Geschenke, geöffnet täglich von 11 bis 16 Uhr. https://www.volksbank-bigt.de/wir-fuer-sie/ veranstalt­ungen.html

 ?? Foto: Andreas Zobe ?? Die Terrassenm­öbel sind weg, die Schirme geschlosse­n und das Innere der Gastronomi­e am Kesselbrin­k ist nun Verkaufs- und Ausstellun­gsfläche geworden. Aber nur übergangsw­eise.
Foto: Andreas Zobe Die Terrassenm­öbel sind weg, die Schirme geschlosse­n und das Innere der Gastronomi­e am Kesselbrin­k ist nun Verkaufs- und Ausstellun­gsfläche geworden. Aber nur übergangsw­eise.

Newspapers in German

Newspapers from Germany