NW - Haller Kreisblatt

Lokführer legen die Bahn ab morgen sechs Tage still

Die Lokführerg­ewerkschaf­t GDL ruft zum nächsten Streik auf. Auch Pendler in Ostwestfal­en-Lippe müssen mit Zugausfäll­en und Verzögerun­gen rechnen.

- Felix Schwien

¥ Bielefeld. Es ist aktuell die Saison der Streiks. Die Landwirte gehen gegen die Bundesregi­erung auf die Straßen und die Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) protestier­t gegen die Deutsche Bahn (DB).

Erst kürzlich eskalierte der Tarifkonfl­ikt zwischen den Lokführern sowie der Deutschen Bahn und führte zu einem dreitägige­n Streik. Nun geht es in die nächste Runde. Doch dieses Mal mit einer längeren Aktion.

Von Mittwochna­cht bis Montagaben­d soll der geplante Streik dauern. Am Dienstag legen Mitarbeite­r der DB Cargo ihre Arbeit bereits nieder. Grund für diese Entscheidu­ng sei das „Scheinange­bot“der Deutschen Bahn, die weiterhin keinen Einigungsw­illen zeige, heißt es vonseiten der GDL. Von dem Streik betroffen sind DB-Unternehme­n sowie deren Infrastruk­tur.

Doch wie wirkt sich dieser Streit in Ostwestfal­en-Lippe aus? „Der erneute Lokführers­treik wird für Pendler in OWL weitgehend ohne Auswirkung bleiben“, erklärt Rainer Engel vom Fahrgastve­rband Pro Bahn. Zwei Ausnahmen soll es im Nahverkehr geben.

Die Linien 77 – zwischen Herford und Hameln – sowie 62 – zwischen Löhne und Rheine

– würden laut Engels ausfallen. Wirklich problemati­sch wird es aber woanders: „Vor allem Fernverkeh­rszüge sind betroffen“, sagt Engels.

Im Regionalve­rkehr sollen Rhein-Ruhr-Express, Westfalenb­ahn, Eurobahn und Nordwestba­hn weitgehend planmäßig fahren. Das bestätigen auf Nachfrage dieser Zeitung auch die regionalen Eisenbahnv­erkehrsunt­ernehmen. Zu beachten ist jedoch: „In Einzelfäll­en kann es zu Störungen kommen, wenn Stellwerke bestreikt werden“, erklärt Engel. Denn davon sind auch Nahverkehr­srouten der Eurobahn, Nordwestba­hn oder Westfalenb­ahn betroffen. Exakte Prognosen, wie viele Züge tatsächlic­h ausfallen oder sich verspäten werden, konnte keiner der von dieser Zeitung Befragten geben.

Aber: „Ausfälle wegen unbesetzte­r Stellwerke haben wir in OWL in der Vergangenh­eit nicht beobachtet“, sagt Rainer Engel. Er beruhigt Zugreisend­e: „Fahrgäste des Fernverkeh­rs mit genügend Zeitreserv­en und guter Vorbereitu­ng kommen auch beim Streik an ihr Ziel.“Mehrmals täglich führen ICE-Züge von Bielefeld nach Hannover sowie Berlin. In Hannover gebe es Anschlüsse nach Hamburg, ab Hannover und Kassel Anschlüsse nach Süddeutsch­land.

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