Lokführer legen die Bahn ab morgen sechs Tage still
Die Lokführergewerkschaft GDL ruft zum nächsten Streik auf. Auch Pendler in Ostwestfalen-Lippe müssen mit Zugausfällen und Verzögerungen rechnen.
¥ Bielefeld. Es ist aktuell die Saison der Streiks. Die Landwirte gehen gegen die Bundesregierung auf die Straßen und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) protestiert gegen die Deutsche Bahn (DB).
Erst kürzlich eskalierte der Tarifkonflikt zwischen den Lokführern sowie der Deutschen Bahn und führte zu einem dreitägigen Streik. Nun geht es in die nächste Runde. Doch dieses Mal mit einer längeren Aktion.
Von Mittwochnacht bis Montagabend soll der geplante Streik dauern. Am Dienstag legen Mitarbeiter der DB Cargo ihre Arbeit bereits nieder. Grund für diese Entscheidung sei das „Scheinangebot“der Deutschen Bahn, die weiterhin keinen Einigungswillen zeige, heißt es vonseiten der GDL. Von dem Streik betroffen sind DB-Unternehmen sowie deren Infrastruktur.
Doch wie wirkt sich dieser Streit in Ostwestfalen-Lippe aus? „Der erneute Lokführerstreik wird für Pendler in OWL weitgehend ohne Auswirkung bleiben“, erklärt Rainer Engel vom Fahrgastverband Pro Bahn. Zwei Ausnahmen soll es im Nahverkehr geben.
Die Linien 77 – zwischen Herford und Hameln – sowie 62 – zwischen Löhne und Rheine
– würden laut Engels ausfallen. Wirklich problematisch wird es aber woanders: „Vor allem Fernverkehrszüge sind betroffen“, sagt Engels.
Im Regionalverkehr sollen Rhein-Ruhr-Express, Westfalenbahn, Eurobahn und Nordwestbahn weitgehend planmäßig fahren. Das bestätigen auf Nachfrage dieser Zeitung auch die regionalen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Zu beachten ist jedoch: „In Einzelfällen kann es zu Störungen kommen, wenn Stellwerke bestreikt werden“, erklärt Engel. Denn davon sind auch Nahverkehrsrouten der Eurobahn, Nordwestbahn oder Westfalenbahn betroffen. Exakte Prognosen, wie viele Züge tatsächlich ausfallen oder sich verspäten werden, konnte keiner der von dieser Zeitung Befragten geben.
Aber: „Ausfälle wegen unbesetzter Stellwerke haben wir in OWL in der Vergangenheit nicht beobachtet“, sagt Rainer Engel. Er beruhigt Zugreisende: „Fahrgäste des Fernverkehrs mit genügend Zeitreserven und guter Vorbereitung kommen auch beim Streik an ihr Ziel.“Mehrmals täglich führen ICE-Züge von Bielefeld nach Hannover sowie Berlin. In Hannover gebe es Anschlüsse nach Hamburg, ab Hannover und Kassel Anschlüsse nach Süddeutschland.