Frachter „Verity“soll aus Nordsee geborgen werden
Der Eigner des Schiffs lehnt eine teure Bergung ab – dafür wird nun der Bund einspringen.
¥ Helgoland (dpa). Für die Bergung des nach einer Schiffskollision gesunkenen Frachters „Verity“in der Nordsee vor Helgoland bereitet die zuständige Behörde eine Ausschreibung vor. „Wie schnell das Wrack geborgen werden kann, hängt zunächst von der Ausschreibung der Leistungen und der Auftragsvergabe ab“, teilte eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn mit. Denn für die Bergung müssten Spezialunternehmen gefunden werden.
Offen sei zudem die Frage, wie das Wrack in rund 30 Metern Tiefe geborgen werden könnte – etwa am Stück oder in Segmenten. Neben den für die Bergung erforderlichen Geräten und Schiffen, die etwa über einen leistungsstarken Kran verfügen müssen, seien auch die Wetterbedingungen zu berücksichtigen. Aktuell ist die Saison der Winterstürme – dann seien die Bedingungen für eine Bergung eher unberechenbar. Einen konkreten Zeitraum für die Bergung gibt es aber noch nicht. Dieser soll von den Bergungsspezialisten und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-JadeNordsee festgelegt werden.
Am 24. Oktober waren die „Verity“und der Frachter „Polesie“
südwestlich von Helgoland zusammengestoßen. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute ums Leben kamen. Die unter der Flagge Großbritanniens fahrende 91 Meter lange „Verity“hatte laut dem Havariekommando StahlCoils geladen, also Rollen aus großen Blechen, und war auf dem Weg von Bremen nach Immingham, einem Hafen an der englischen Nordseeküste. Anders als nach dem Unfall zunächst angekündigt, erklärte der Eigner des Schiffes, die in Southampton ansässige Reederei Faversham Ships, die gesunkene „Verity“nicht bergen zu wollen. Nun muss sich die Bundesbehörde um eine Bergung kümmern.