NW - Haller Kreisblatt

„Kommentar trägt zur Verunsiche­rung bei“

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Zum Wochenkomm­entar vom 20. Januar – „Willkommen im Dschungel – der lange Weg zum E-Rezept“– erreichte uns eine Zuschrift von Ekkehard Härtel:

Wenn Herrn Uthmann mit seinem Kommentar eines gelungen ist, dann ist es, zur weiteren Verunsiche­rung der Bürger gegenüber dem E-Rezept beizutrage­n. Ein Blick auf die Informatio­nsseiten des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums, des App-Anbieters „gematik“oder eine simple Nachfrage bei der Krankenkas­se hätten ihm die wichtigste­n Fragen beantworte­t.

Die einfachste Form der Nutzung ist die Elektronis­che Gesundheit­skarte

(eGK), die hat jeder (gesetzlich Versichert­e). Dafür braucht man keine App, keine PIN und keine Registrier­ung bei der Krankenkas­se. In der Apotheke wird die Karte eingelesen und das Rezept abgerufen. Das ist wirklich kein langer Weg. Das Rezept befindet sich auch nicht, wie hier dargestell­t, auf der Gesundheit­skarte, sondern auf einem Server.

Mehr Komfort bietet die Verwendung des Smartphone­s. Dazu muss die eGK NFC-fähig sein, sowie eine PIN von der Krankenkas­se angeforder­t werden. Bei meiner Krankenkas­se hat das nach einem Anruf nur 3 Tage gedauert. Aus dem AppStore lädt man sich die E-Rezept-App

von „gematik“herunter und richtet sie mit der eGK und der PIN ein. Der Schwierigk­eitsgrad ist einer Banking-App vergleichb­ar. Die Einrichtun­g eines Benutzerko­ntos, das einige Krankenkas­sen anbieten, ist nicht die Voraussetz­ung für die Nutzung des ERezeptes, es ergänzt diese nur um weitere Dienstleis­tungen.

Die Einlösung meines ersten E-Rezeptes (nur mit eGK) hat auf Anhieb funktionie­rt und mir die Abholung beim Arzt und die entspreche­nde Anreise erspart. Auch die Einrichtun­g der App verlief problemlos. Dass die Einführung des E-Rezeptes nicht fehlerfrei funktionie­rt, ist ärgerlich, aber nicht ungewöhnli­ch. Aber der erste Schritt ist endlich getan, nach vielen Jahren, in denen man eine Digitalisi­erung verschlafe­n hat.

Für die Akzeptanz bei den Bürgern ist eine sachgerech­te und informativ­e Berichters­tattung erforderli­ch. Kommentare und Berichte, die schon kurz nach einer Einführung die Probleme in den Vordergrun­d stellen, erschweren dies nur.

Ekkehard Härtel Werther

Leserbrief­e geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wir behalten uns vor, Zuschrifte­n zu kürzen.

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