NW - Haller Kreisblatt

Deutlicher Sieg für Robin Rieksneuwö­hner

Der CDU-Kandidat gewinnt die Bürgermeis­terwahl mit 66,37 Prozent der Stimmen. Während der Sieger gefeiert wird, gibt es bei der Opposition lange Gesichter.

- Roland Thöring

¥ Verl. Die Ankunft der beiden Bewerber um das Bürgermeis­teramt im Verler Rathaus knapp 50 Minuten nach Schließung der Wahllokale wirkte wie eine Zusammenfa­ssung des Wahlergebn­isses: Während der strahlende Sieger Robin Rieksneuwö­hner (CDU) im prall gefüllten Ratssaal mit minutenlan­gem Applaus begrüßt, gefeiert und geherzt wurde, stand sein Gegenkandi­dat Jan Böttcher etwas verloren vor der Tür im Foyer und nahm dort die Anerkennun­g und den Dank seiner Unterstütz­er entgegen.

Mit 66,37 Prozent der Stimmen hat Rieksneuwö­hner das Rennen um die Nachfolge des im vergangene­n September zur Gemeindepr­üfungsanst­alt Nordrhein-Westfalen nach Herne gewechselt­en Michael Esken mit deutlichem Vorsprung gewonnen – deutlicher, als selbst manch einer in der CDU erwartet hatte.

Sürenheide als erster Fingerzeig

Esken war bereits eine Viertelstu­nde vor den beiden Kandidaten in der bunt illuminier­ten Wahllobby im großen Sitzungssa­al des Rathauses erschienen. Da stand der Sieg Rieksneuwö­hners allerdings schon so gut wie fest. „Als die beiden wichtigen Sürenheide­r Wahlbezirk­e ausgezählt waren, war uns klar: Das Ding ist durch“, sagte Esken, der genau dort auch selbst bei zwei Wahlen seine knappsten Ergebnisse erzielt hatte.

Am Ende gewann CDUKandida­t Robin Rieksneuwö­hner alle 19 Verler Wahlbezirk­e. Am deutlichst­en fielen natürlich die Ergebnisse in seinem Heimatort Kaunitz aus. 80,0 Prozent, 82,0 Prozent und 85,1 Prozent konnte der 38Jährige dort einfahren. Jan Böttcher erzielte seine besten Zustimmung­swerte in den genannten beiden Sürenheide­r Wahlbezirk­en 1 und 19, wo er auf 45,8 beziehungs­weise 47,4 Prozent der Stimmen kam.

Während die Christdemo­kraten in der Wahllobby jubelten, gab es bei den Unterstütz­ern Böttchers lange Gesichter. Die Vertreter der Grünen, der SPD und der FWG hatten allesamt ein besseres Ergebnis und ein knapperes Rennen erwartet. Schließlic­h hatten die drei Parteien bei der letzten Kommunalwa­hl 2020 zusammenge­nommen 37,0 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Ihr Bürgermeis­ter-Kandidat

kam am Sonntag auf 33,36 Prozent.

Robin Rieksneuwö­hner wird sein neues Amt am 1. Februar antreten; für zunächst sieben Jahre. Aufgrund der Kürze der noch laufenden Wahlperiod­e des Rates steht der Bürgermeis­ter bei der Kommunalwa­hl 2025 ausnahmswe­ise nicht zur Wahl.

Am Morgen bei der Stimmabgab­e in einer der Containerk­lassen der Gesamtschu­le war Böttcher noch zuversicht­lich gewesen. Ihm blieb am Ende neben der Enttäuschu­ng nur die Gratulatio­n an den Wahlsieger und die Feststellu­ng, „einen ordentlich­en und fairen Wahlkampf abgeliefer­t“zu haben. Rieksneuwö­hner wünschte er „eine gute Hand für unser Verl“.

„Sie können wieder beruhigt einkaufen“

Der zeigte sich „überwältig­t von dem deutlichen Ergebnis“. Es falle eine Last ab, blickte er auf den Wahlkampf zurück und dankte seiner Frau Annika für ihre Unterstütz­ung in dieser herausford­ernden Zeit. „Die vergangene­n drei Monate waren anders als sonst.“„Jan Böttcher und ich haben uns vor den Supermärkt­en buchstäbli­ch die Klinke in die Hand gegeben“, sagte Rieksneuwö­hner über die Zeit des Wahlkampfs. Und an die Wähler gerichtet: „Sie können jetzt wieder beruhigt, einkaufen gehen, ohne dass ihnen aufgelauer­t wird.“

 ?? Fotos: Andreas Frücht ?? Robin Rieksneuwö­hner (CDU, vorn, 2. v. l.) ist der strahlende Sieger der Bürgermeis­terwahl. Im Ratssaal bekam er minutenlan­gen Applaus und nahm unzählige Glückwünsc­he entgegen.
Fotos: Andreas Frücht Robin Rieksneuwö­hner (CDU, vorn, 2. v. l.) ist der strahlende Sieger der Bürgermeis­terwahl. Im Ratssaal bekam er minutenlan­gen Applaus und nahm unzählige Glückwünsc­he entgegen.

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