Museumsdorf soll weiter wachsen
Im Heimatverein Versmold beginnt das Jahresprogramm mit der Handarbeitsausstellung. Dabei verrät der Vereinsvorsitzende, dass bald das nächste Projekt an der Speckstraße startet.
¥ Versmold (spk). „Das ist ja ein toller Mädelsnachmittag“, sagt Jutta Daube am letzten Tag der diesjährigen Handarbeitsausstellung im Heimatmuseum angesichts der vielen Frauen. Einige brachten aber auch ihre Männer mit. Die schauten sich ganz klassisch jedoch lieber im Museumsdorf Orte wie das Haus der Geschichte, die Tischler- und Schusterwerkstatt oder die Spielzeugabteilung an.
Der Vorsitzende des Heimatvereins Karl-Heinz Niebrügge zeigte sich nach der einwöchigen Veranstaltung unter dem Motto „Häkeln, stricken, klöppeln“zufrieden mit der Besucherzahl. Mit vielen hielt er zum Abschluss bei Kaffee und Butterkuchen noch ein Schwätzchen. Die Handarbeitsausstellung ist bereits Geschichte, aber da reift bereits eine neue Idee beim Vorsitzenden.
Rund 15 Frauen treffen sich regelmäßig alle 14 Tage mittwochs um 14 Uhr zum Handarbeiten am Heimatmuseum. Zu ihnen gehört auch Roswitha Redecker. „Ich habe Obst für den Kaufladen meiner Enkel gehäkelt. Damit fing alles an“– nun gehört das Häkeln von Figuren zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
Adelheid Niebrügge hat ihr Bild vom geklöppelten Mädchen präsentiert. Es ist wie einige andere wertvolle Handarbeiten nur zum Schauen ausgestellt. „Wir haben in einer alten Eichentruhe auf dem Museumsboden gehäkelte und gestrickte Deckchen gefunden“, freut sich Adelheid Niebrügge über die Entdeckung. Von der ist Jutta Daube begeistert. „Davon kaufe ich welche. Meine Tochter liebt solche nostalgieschen Sachen“, sagt sie und denkt dabei an ihre kreative 31jährige Tochter.
Freunde geschichtsträchtiger Utensilien dürfen sich schon auf das neueste Vorhaben im Heimatverein freuen. „Wir werden einen Tante-Emma-Laden bauen. Es soll ein geschichtliches Haus sein. Wir suchen noch einen Tresen und andere historische Ladenmöbel für die Nachbildung. Wir planen keinen Verkauf. Aber vielleicht gibt es dort Bonbons für Kinder“, verrät der Heimatvereinschef seine Überlegungen.
Das historische Gebäude wird zwischen Backhaus und Bienenhaus im Backsteinstil errichtet. Es hat eine Größe von vier Metern in der Breite und 5,50 Metern in der Länge. Dafür wird eine der dort noch stehenden Holzhütten abgebaut. „Die Eingangstür wird ein Nachbau der Tür vom Hofladen Reinert sein“, plant der Vorsitzende und hofft, dass der Bebauungsplan schnell bewilligt wird und im Frühjahr die Arbeiten beginnen können. Nächstes Jahr möchte er dann Einweihung feiern. Passend zu seinem 50-jährigen Jubiläum als Vorsitzender des Heimatvereins.
Niebrügge freut sich schon auf den Neubau ebenso wie auf die Jahreshauptversammlung am Dienstag, 6. Februar, und die am Sonntag 7. April, beginnende Sonderausstellung „100 Jahre Radio und Telefon“mit Exponaten von Richard Kügeler. Alle Termine des Heimatvereins stehen auf der neu gestalteten Internetseite unter www.heimatver einversmold.de.