Jobcenter: Aus sieben Standorten wird einer
Ab Montag ist die Behörde im Neubau vis-à-vis der Kreisverwaltung zu finden. Auch die pro Wirtschaft GT und weitere Nutzer ziehen dort ein. Erwähnenswert: Obwohl es sich um das bisher größte Bauprojekt des Kreises handelt, lief es wie am Schnürchen. Zeit-
Gütersloh. Das Jobcenter des Kreises Gütersloh zieht um. Ab Montag sind die fünf Gütersloher Standorte sowie jene aus Rietberg und Schloß Holte-Stukenbrock unter einem Dach zu finden.IhrNeubauistfertig.Gelegen in Pavenstädt an der Straße Auf dem Stempel, nur einen Steinwurf von der Herzebrocker Straße entfernt, trägt er einen Namen: Kreishaus II.
Wie ist der Ablauf?
Den Start machen die Abteilungen mit den meisten Kundenkontakten: die Arbeit- und Ausbildungsvermittlung aus der Friedrich-Ebert-Straße sowie Leistungen aus der Kaiserstraße in Gütersloh. Die beiden Standorte hatten Freitag das letzte Mal geöffnet. In dieser Woche können die Mitarbeiter dieser Abteilungen keine Bürger empfangen. Sie sind aber weiterhin telefonisch unter den bekannten Rufnummern sowie über das Onlineangebot im Serviceportal oder der Jobcenter-App erreichbar.
Im Laufe des Monats ziehen sukzessive die weiteren Standorte an der Carl-BertelsmannStraße, im Sparrenburgweg und an der Dammstraße in den Neubau um. Zum Ende des Monats folgen die Standorte aus Schloß Holte-Stukenbrock und Rietberg.
Wer zieht außer dem Jobcenter ein?
Das sind das Referat Revision und Datenschutz (zehn Beschäftigte), das Kommunale Integrationszentrum (KI, 25 Beschäftigte), die pro Wirtschaft GT (21) und die Abteilung Jugend des Kreises (65). Sie folgen nach und nach. Im Juli/August, so der Plan, sollen alle drin sein. Für das Jobcenter sind 190 Beschäftigte in dem Neubau.
Was hat der Bau gekostet?
Genau steht das noch nicht fest; einige Gewerke sind noch nicht schlussgerechnet. Das Budget lag bei 32,5 Millionen Euro. Innerhalb dieses Rahmens werde man bleiben, so die Auskunft des Kreises.
Welche Jobcenter-Standorte hat der Kreis künftig?
Drei, in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Halle. An diesen drei Standorten werden alle
Dienstleistungen angeboten, Ausnahme Bildung und Teilhabe, das ist im Kreishaus II konzentriert. Das Jobcenter betreut aktuell 9.853 Bedarfsgemeinschaften beziehungsweise (laut hochgerechnetem Strukturbericht) 20.000 Menschen.
Wie sind die Besuchsregeln für die Jobcenter-Kunden?
Im Wesentlichen über Terminvereinbarung. Vormittags seien die Mitarbeiter aber in dringenden Angelegenheiten immer für die Bürger auch spontan aufsuchbar, heißt es. Der Neubau istunterteiltinFront-undBackoffice. Hinweis aus dem Jobcenter: Künftig werde immer mehr über digitale Kanäle laufen.
Wie groß ist der Neubau?
Die Bruttogeschossfläche beträgt 10.407 Quadratmeter, die Bürofläche 6.722 Quadratmeter, die Verkehrsfläche (Flure, Treppenhäuser, Windfang)
2.374 Quadratmeter, die Technik (EDV, Technik-Zentrale, Schächte) 350 Quadratmeter. Das Jobcenter belegt vier der sechs Ebenen, 65 Prozent. Die anderen Flächen teilen sich auf die anderen Nutzer auf. Ferner gibt es Gemeinschaftsflächen, etwa Besprechungsräume. Errichtet wurde der Neubau nach Passivhaus-Standard. 41 Erdsonden wurden versenkt, auf dem Dach liegt Photovoltaik. Den Zuschlag hatte das Büro des Bielefelder Architekten Kai BrüchnerHüttemann bekommen.
Welche Immobilien verlässt der Kreis durch den Umzug?
Fünf Jobcenter-Standorte in Gütersloh: Friedrich-EbertStraße 31 (ehemalige Volksbank), Kaiserstraße 5 (alte Post), Dammstraße 39, CarlBertelsmann-Straße 81, Sparrenburgweg 1a. In Schoß Holte-Stukenbrock das Gebäude
Kaunitzer Straße 40, in Rietberg die Wiedenbrücker Straße 36 (Regionalstelle Ost/Jugendamt). Die pro Wirtschaft GT verlässt das Haus 22 auf dem Gelände des LWL-Klinikums, das Referat Revision verlässt das Kreishaus-Gebäude auf dem Reckenberg in Wiedenbrück, die Abteilung Jugend und das Kommunale Integrationszentrum ziehen aus dem Kreishaus I ins Kreishaus II um.
Was wird aus den freigezogenen Kreis-Flächen?
Lediglich das Kreishaus I und das Gebäude auf dem ReckenbergsindKreisimmobilien.Im Kreishaus I herrscht schon seit langem Raummangel. Die Auszüge werden begleitet durch ein neues Raumkonzept, es steht eine Reihe von Umzügen an. Unter anderem wird im Kreishaus I ein neuer Krisenstabsraumentstehen.In Rietberg wird die Regionalstelle der Abteilung Jugend die frei werdenden Räume nutzen. Auf dem Reckenberg wird die Abteilung Umwelt das Gebäude nutzen, dafür kann der Kreis Mietflächen am Klingelbrink aufgeben.
Was wird aus den großen Gütersloher Immobilien?
Das frühere Postamt, 1920 errichtet, gehört der Stadt Gütersloh. Es steht nicht unter Denkmalschutz, gilt aber als erhaltenswerte Substanz. Die Stadt wird das Gebäude zunächst als Ausweichquartier für Umbauten im Rathaus nutzen.Wasspäterfolgt,hängt von den Ergebnissen einer fachbereichsübergreifenden Projektgruppe ab, die die Stadtverwaltung eingerichtet hat, um über künftiges Verwaltungsarbeiten (flexibel, mobil, digital, Homeoffice, etc.) nachzudenken. Zur Volksbank-Immobilie an der Friedrich-Ebert-Straße steht noch keine Folgenutzung fest, hieß es zuletzt. 2005 war sie umgebaut und kernsaniert worden.
Wie erreichen JobcenterKunden die neue Zentrale?
Im angrenzenden Parkhaus stehen ausreichend Parkplätze kostenfrei zur Verfügung, so der Kreis. Hinweis: Der Lidl-Parkplatz ist nicht öffentlich und Kunden des Discounters vorbehalten. Wer mit Bus anreist, kann das mit den Linien 209 (Richtung Kreishaus), 74 (Richtung Herzebrock-Clarholz) und Linie 79.1 (Richtung Rheda-Wiedenbrück).
Wird es eine offizielle Eröffnung geben?
Geplant ist eine Eröffnungsfeier im kleinen Rahmen mit politischen Entscheidungsträgern im Anschluss an die Sitzung des Kreistages am 1. Juli.