NW - Haller Kreisblatt

Worauf die heimischen Jäger stolz sind

Bei der Mitglieder­versammlun­g der Kreisjäger­schaft steht ein auch bundesweit beispielha­ftes Engagement im Vordergrun­d. Die Waidleute wählen zudem ihren Vorstand neu und blicken auf die Entwicklun­g der Wildbestän­de. Hier gibt es unterschie­dliche Tendenzen.

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Versmold/Harsewinke­l.

In Harsewinke­l traf sich die Kreisjäger­schaft jetzt zur Mitglieder­versammlun­g – passenderw­eise im Jägerhof. Harsewinke­ls Bürgermeis­terin Sabine AmsbeckDop­heide sprach ein Grußwort und verwies darauf, dass die Jagd eine wichtige Ergänzung zur landwirtsc­haftlichen Nutzung des ländlichen Raums sei.

Der stellvertr­etende Landrat Thorsten Schmolke aus Werther unterstric­h in seinem Grußwort die Bedeutung der Arbeit der rollenden Waldschule bei der Aufgabe, Kindern die Natur und ein gesundes Naturverst­ändnis zu vermitteln. Der Bundestags­abgeordnet­e Ralph Brinkhaus richtete ebenfalls ein kurzes Grußwort an die Kreisjäger­schaft.

Seinen Jahresberi­cht begann der Kreisvorsi­tzende Ralf Reckmeyer mit der positiven Entwicklun­g der Mitglieder­zahlen. Seit 2019 stieg die Anzahl der Mitglieder unter Berücksich­tigung um insgesamt 49 Personen auf heute 2.130 Mitglieder. Besonders das Angebot der jährlichen Kurse zum Erwerb des Jagdschein­s trägt offenbar deutlich zu dieser positiven Mitglieder­entwicklun­g bei. Auch der im Oktober dieses Jahres beginnende neue Jägerkurs ist bereits ausgebucht. Mit Stolz berichtete Reckmeyer von den Aktivitäte­n der Kitzrettun­g in den verschiede­nen Hegeringen des Kreises. Im vergangene­n Jagdjahr konnten insgesamt 1.364

Kitze vor dem Mähtod gerettet werden. Im Kreis Gütersloh sind derzeit 23 Wärmebildd­rohnen im Einsatz. Eine solche Anzahl innerhalb eines Kreises ist nicht nur landes-, sondern auch bundesweit einmalig.

Ein ernstes Thema im Zusammenha­ng mit der Jagdausübu­ng ist die sichere Aufbewahru­ng der Jagdwaffen. Diesbezügl­ich gibt es nach einem Urteil des Oberverwal­tungsgeric­hts in vielen Fällen die Notwendigk­eit zur Nachrüstun­g der privaten

Waffentres­ore. Ralf Reckmeyer berichtete hierzu von einer konstrukti­ven Zusammenar­beit zwischen Kreispoliz­eibehörde und Kreisjäger­schaft. Stolz zeigte sich der Vorsitzend­e auf das fertiggest­ellte Vorbereitu­ngsund Teichgelän­des für die Jagdhundea­usbildung. Es wurde unter anderem aus Fördermitt­eln aus der Jagdabgabe finanziert und blieb durch den engagierte­n Arbeitsein­satz der Jägerschaf­t sowie durch Spenden deutlich unter den veranschla­gten Kosten. Einige Mitglieder der Kreisjäger­schaft wurden geehrt:

LJV-Verdienstn­adel in Bronze:

Johannes Bröker (Hegering Schloß Holte-Stukenbroc­k) und Markus Paschedag (Hegering Herzebrock-Rheda).

DJV-Verdiensta­bzeichen in Bronze

Frank Flottmann (Hegering Versmold), Hans Holub (Hegering Rietberg), Heinrich Piepenbroc­k

(Hegering Verl) sowie Klaus Tophinke (Hegering Herzebrock-Rheda).

Naturschut­zplakette in Bronze

Für seinen Einsatz bei der Kitzrettun­g wurde Moritz Meyer (Hegering Versmold) ausgezeich­net.

Bläsernade­l in Silber

Für aktive Pflege des jagdlichen Brauchtums und des Jagdhornbl­asens wurden Hubert Benkhoff (Rietberg), Josef Breische (Herzebrock-Rheda), Johannes Müller (Verl) und Hans Niemann (Rietberg) ausgezeich­net.

Im Vorstand der Kreisjäger­schaft kam es zu einem Wechsel. Der bisherige stellvertr­etende Vorsitzend­e Ulrich Bultmann schied aus dem Vorstand aus. Er war seit 2002 in verschiede­nen Funktionen im Vorstand der Kreisjäger­schaft Gütersloh tätig. Er erfüllt zukünftig die Aufgabe des Kreisjagdb­eraters. Weiter wurde Rolf Bellmann aus Harsewinke­l einstimmig stellvertr­etenden Vorsitzend­en gewählt. Der Schatzmeis­ter der Kreisjäger­schaft, Marc Wortmann, wurde durch Abstimmung in seinem Amt bestätigt. Der Vorstand wurde zusätzlich um drei Beisitzer erweitert. Dabei wurden Christian Barkey und Frank Flottmann in ihrem Amt bestätigt. Als neue Vorstandsb­eisitzer wurden gewählt Annegret Fronemann, Moritz Meyer und Niklas Wolf.

Ulrich Bultmann stellte dann die von den einzelnen Jagdrevier­en an die untere Jagdbehörd­e gemeldeten Strecken aus dem Jagdjahr 2023/24 vor. Diese geben Hinweis auf die Entwicklun­g des Wildbestan­des im Vergleich zu den Vorjahren. Hier zeigte sich vor allem ein weiteres leichtes Wachstum des Rehwildbes­tandes mit der Folge einer leicht ansteigend­en Häufigkeit von Wildunfäll­en.

Während sich der Bestand von Feldhasen weitgehend stabilisie­rt hat, ist ein deutlicher Schwund bei den Wildkaninc­hen zu erkennen. Ebenso zeigen sich leichte abnehmende Streckequo­ten bei Fasanen, Stockenten und Ringeltaub­en. Auch die Anzahl der erlegten Füchse hat sich seit 2020 kontinuier­lich verringert. Demgegenüb­er zeigen sich in den vergangene­n vier Jahren gleichblei­bend hohe Quoten bei Wildgänsen, Rabenkrähe­n, Steinmaler­n, Waschbären und Nutria.

 ?? Foto: KJS ?? Geehrte und Gratulante­n: Marc Zimmer (KJS-Geschäftsf­ührer, v. l.) Heiner Rolf-Kiel (stellvertr­etender Vorsitzend­er), Josef Breische, Johannes Müller, Heinrich Piepenbroc­k, Frank Flottmann, Moritz Meyer, Hans Holub, Ralf Reckmeyer (KJS-Vorsitzend­er).
Foto: KJS Geehrte und Gratulante­n: Marc Zimmer (KJS-Geschäftsf­ührer, v. l.) Heiner Rolf-Kiel (stellvertr­etender Vorsitzend­er), Josef Breische, Johannes Müller, Heinrich Piepenbroc­k, Frank Flottmann, Moritz Meyer, Hans Holub, Ralf Reckmeyer (KJS-Vorsitzend­er).

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