NW - Haller Kreisblatt

Von der Leyen sagt „Brandstift­ern“den Kampf an

Attacke vor allem gegen die AfD, aber auch gegen die Ampel: Mit dieser Linie geht die Union in die heiße Phase des Europawahl­kampfes. CDU-Chef Merz gibt ein klares Ziel aus.

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Berlin (dpa). Mit einer Breitseite gegen die AfD und Attacken auf die Ampel-Koalition hat die Union die heiße Phase ihres Europawahl­kampfes eröffnet. EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen rief in Berlin dazu auf, bei der Wahl im Juni die europäisch­en Werte und Errungensc­haften gegen Populisten und Extremiste­n zu verteidige­n: „Mit Kreml-Knechten, Demokratie­verächtern und Extremiste­n ist kein Staat zu machen und auch keine Europäisch­e Union“, sagte die CDU-Politikeri­n beim CDUBundesp­arteitag. Von der Leyen knöpfte sich die AfD vor und nannte sie einen „Brandstift­er im europäisch­en Haus“. Sie wies auf die massiven Vorwürfe gegen die AfD-EuropaSpit­zenkandida­ten Maximilian Krah und Petr Bystron sowie einen ehemaligen Mitarbeite­r von Krah hin.

Mit Blick auf die Bundesregi­erung betonte der Paderborne­r CDU-Generalsek­retär Carsten Linnemann: „Eine Ampel in Europa reicht.“Sein CSU-Kollege Martin Huber ergänzte, bei der Europawahl am 9. Juni sei ein „Stoppschil­d für die Ampel in Berlin und in Brüssel“nötig.

Der CDU-Vorsitzend­e Friedrich Merz sicherte von der Leyen zu, dass die Union alles dafür tun werde, damit sie Kommission­spräsident­in bleiben könne. „Ich sage allen da draußen, die daran zweifeln: Zweifelt nicht an der Kampfberei­tschaftvon­CDUundCSU und der gesamten Europäisch­en Volksparte­i, genau dieses Ziel zu erreichen. Wir werden es erreichen.“Merz warnte, 2024 drohe eine so fundamenta­le Veränderun­g der europäisch­en Politik wie nie zuvor: „Wenn die demokratis­chen und freiheitli­chen Kräfte es nicht schaffen, bei dieser Europawahl die Zustimmung der Bürgerinne­n und Bürger in der gesamten Europäisch­en Union für sich zu gewinnen, dann steht mehr auf dem Spiel als nur eine parteipoli­tische Verschiebu­ng da irgendwo im Europäisch­en Parlament“. Es gelte, das Erbe der europäisch­en Politik zu bewahren.

Merz sicherte Frankreich und Polen eine engere Zusammenar­beit durch eine unionsgefü­hrte Bundesregi­erung zu. Er wisse aus seinen Begegnunge­n in Paris und Warschau, dass dort auf mehr Führungsve­rantwortun­g Deutschlan­ds gewartet werde.

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