Tüftler in Grün werkeln an der neuen Partybasis
Ein alter Getränkewagen findet bei der Landjugend Hörste eine neue Bestimmung. Während er beim Maibaumaufstellen gleich eingeweiht wird, erzählt der Vorsitzende, was es Neues gibt.
Wenn sich die Hörster Dorfgemeinschaft auf dem Festplatz beim Feuerwehrhof versammelt, kann das im Normalfall nur bedeuten: Es ist schon wieder Volksfest. Doch weit gefehlt. Die Landjugend Hörste hatte eingeladen, den nahenden Mai-Monat zu feiern – und damit einen weiteren Termin in Hörstes Partykalender zu etablieren. Dazu stellten ihre Mitglieder unter großem Publikumsinteresse und bei sonnigen Temperaturen einen Maibaum in der Mitte des Platzes auf. Das erste Mal mit dabei: der neue Getränkewagen der Landjugend Hörste.
Obwohl „neu“wohl nicht das passende Wort ist. „Den Wagen haben wir vom Männergesangsverein (MGV) bekommen – die brauchten den nicht mehr“, freute sich Niklas Paetsch, der sich den Vorsitz der Landjugend mit Tom Wollschläger teilt. Der MGV wiederum habe sich gefreut, dass ihr alter Schankwagen noch weitere Verwendung findet.
Der neuen Errungenschaft musste natürlich ein neuer Anstrich verpasst werden. Dass noch ein wenig Arbeit am Wagen zu verrichten war, bevor er zum Maibaumaufstellen ausgeführt werden konnte, kam den Mitgliedern der Landjugend entgegen. Sind sie doch nur wirklich glücklich, wenn es was zu werkeln gibt. Und so wurde eigens für die Verschönerungskur des Wagens ein Treffen anberaumt. „Wir haben ihn neu lackiert, ein Schild für die Vorderseite gefräst, flambiert und geölt“, zählt Paetsch auf. Für das obligatorische Logo der Hörster Landjugend habe man einen Beamer zu Hilfe genommen. Der projizierte die Abbildung auf die Rückseite des Wagens und die Mitglieder malten nach.
Nun hat die frisch lackierte Getränkestation also ihren ersten Einsatz für die Landjugend hinter sich. Die Besitzer sind zufrieden, sehen aber noch Luft nach oben. „Wir wollen den Wagen von innen noch etwas umbauen.“Man denke dabei vor allem an ein Modul mit Zapfanlage, so Paetsch. So mussten sich die Besucher des Hörster Festplatzes diesmal noch mit Flaschenbier begnügen. Bevor allerdings ein Zapfhahn in der mobilen Bar zum Einsatz kommen könne, müsse man den Wagen an anderer Stelle aufwerten.
„Der Wagen hat einen Teppichboden“, sagt der Vorsitzende und kratzt sich schmunzelnd am Kopf. Ja, das gute Stück hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Doch auf den charmanten Nachweis vieler verstrichenen Jahre wollen die Party-Organisatoren keine Rücksicht nehmen. „Der muss natürlich raus“, sagt Paetsch und zieht an seiner Zigarette, während er zufrieden das Treiben auf dem Hörster Festplatz beobachtet. Es ist zwar schade drum, aber Teppich und offene Gläser – das passt nicht zusammen. Jeder, der schon mal eine Hausparty veranstaltet hat, ist sich dessen bewusst.
Dass die Landjugend Hörste Feste ausrichten kann, ist mittlerweile unter Beweis gestellt – und mit dem neuen Getränkewagen kann es nur noch besser werden. Seit Beginn des Jahres sind die Männer und Frauen in den grasgrünen Polos auch im Festausschuss Hörste vertreten – und damit mitverantwortlich für das Gelingen des Volksfestes. Eine wichtige Aufgabe, für die viele willige Mitstreiter gefordert sind. Vielleicht auch deswegen haben die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung Ende März beschlossen, die Altersgrenze von 35 aufzuheben. So können auch jene, die dieses Alter überschritten haben, weiterhin in der Landjugend Hörste aktiv sein. Gar nicht so schlecht, denn klemmt einmal die Zapfanlage im neuen alten Getränkewagen, ist vielleicht Erfahrung gefragt.