NW - Haller Kreisblatt

Caruso ist der neue Chef vom Hühnerhauf­en

Der AWO-Waldkinder­garten hält sich jetzt Nutztiere. Damit bei der Versorgung alles klappt, hat Einrichtun­gsleiter Fabian Böddicker extra einen „Hühnerdien­st“-Ordner angelegt.

- Birgit Nolte

Werther. Es war eine richtig enge Kiste: Um ein Haar würde der tierische Zuwachs nicht auf den Namen Caruso, sondern Gustav hören. Nach einem berühmten Tenor benannt zu werden, passt jedenfalls viel besser zu einem Hahn. Die sind schließlic­h auch für ihrelauten­Tönebekann­t,auch wenn die nicht in allen Ohren gerade lieblich klingen.

Auf jeden Fall ist Caruso jetzt der Chef im Hühnerstal­l. Gemeinsam mit neun Hennen hat er ein neues Zuhause gefunden, das idyllische­r nicht sein könnte. Hinter dem AWO-Waldkinder­garten am Teutoburge­r-Wald-Weg teilt sich das Federvieh nun die große Streuobstw­iese mit neun Schafen aus der benachbart­en Flex-Einglieder­ungshilfe.

Falls die Vogelschar von der frischen Luft die Nase voll hat, gibt es Rückzugsmö­glichkeite­n. Direkt neben dem Waldkinder­gartengelä­nde steht der Stall, den sich die Schafe und Hühner ebenfalls teilen. „Den Hühnerstal­l-Bereich haben wir mit Unterstütz­ung der Eltern ein bisschen auf Vordermann gebracht“, berichtet Waldkinder­garten-Leiter Fabian Böddicker. „Ohne deren Unterstütz­ungkönnten­wirdas Projekt gar nicht durchziehe­n.“

Die Hühnerscha­r muss auch Samstag und Sonntag versorgt werden

Dass es den Stall schon gab, ist auch der Auslöser dafür gewesen, das kleine Gebäude wieder mit Leben zu füllen. Wichtige Tipps rund um die Neuanschaf­fung holte sich das Kita-Team vom Kleintierz­uchtverein Werther. Die Profis rieten zu einer Mischung aus zwei verschiede­nen Zwerg-Rassen und fädelten auch den Ankauf ein. Jetzt gehören zwei Welsumer-Hennen, sieben Bielefelde­r Kennhühner und ein Bielefelde­r Kennhahn zur Waldkinder­garten-Familie.

Jeden Morgen schauen die 20 Jungen und Mädchen nach, ob die Hühner auch fleißig gelegt haben. „Die Eier verbrauche­n wir selbst“, so Fabian Böddicker. Falls welche übrig bleiben, dürfen die Eltern am Wochenende zulangen. Denn die Hühnerscha­r muss ja auch an Samstagen und Sonntagen versorgt werden.

Damit das auch reibungslo­s klappt, hat der Pädagoge extra einen „Hühner-Dienstplan“aufgestell­t. In dem Ordner sind sämtliche Aufgaben der Väter und Mütter vermerkt. Auf der Checkliste werden unter anderem folgende Punkte abgehakt: nach Futter und Wasser schauen, Eier einsammeln und kurz sauber machen. „Falls es einmal so viele Eiersind,dasswirund­derWochene­nddienst

sie nicht aufbrauche­n können, dann werden wir sie an interessie­rte Eltern verkaufen“, kündigt Fabian Böddicker an. Dadurch soll auch künftig Futter und Einstreu refinanzie­rt werden.

Im Waldkinder­garten sind die Hühner nicht zum Eierlegen verpflicht­et

Die Hühner sind im Waldkinder­garten allerdings nicht zum Eierlegen verpflicht­et. Auf jeden Fall wäre das kein Grund, ein Tier auszusorti­eren. „Die bleiben, bis sie sterben. So ist jedenfalls der Plan“, betonen die Verantwort­lichen. Außerdem ist Nachwuchs nicht ausgeschlo­ssen, was ebenfalls zum tierpädago­gischen und nachhaltig­en Ansatz der Einrichtun­g passt. „Wir rechnen früher oder später auch mit ein paar Küken“, so Fabian Böddicker. Die Kinder würde es ganz sicher freuen.

Vorerstble­ibtesaberb­eiden zehn Mitbewohne­rn, von denen nur der Hahn und die beiden Welsumer-Damen einen Namen bekommen haben. Eltern und Kinder durften über verschiede­ne Vorschläge abstimmen. Beim Hahn setzte sich Caruso hauchdünn durch. Bei den beidenHenn­enmachte„Milliund Rilli“das Rennen. Die sieben Bielefelde­r Kennhühner bleiben namenlos. Der Grund: „Wir können die einfach nicht auseinande­rhalten.“

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Foto: Birgit Nolte Maila freut sich, dass die Hühner schon Eier legen.
 ?? ?? Einrichtun­gsleiter Fabian Böddicker hat extra einen „Hühnerdien­st“-Ordner angelegt, damit die Tiere auch an den Wochenende­n gut versorgt werden.
Einrichtun­gsleiter Fabian Böddicker hat extra einen „Hühnerdien­st“-Ordner angelegt, damit die Tiere auch an den Wochenende­n gut versorgt werden.
 ?? ?? Mit einem kleinen Fest hießen die Jungen und Mädchen aus dem Waldkinder­garten die neuen tierischen Mitbewohne­r bei sich willkommen.
Mit einem kleinen Fest hießen die Jungen und Mädchen aus dem Waldkinder­garten die neuen tierischen Mitbewohne­r bei sich willkommen.

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