Peaches ist für alle da
Die kanadische Säng er inPea ch es ist einque er es Idol. Die Doku„Teac he sofPea ch es“be leuchtet die interessante Karriere der außergewöhnlichen Musikerin.
Zu ihrem Künstlernamen Peaches wurde die kanadische Sängerin und Produzentin Merrill Beth Nisker durch den Song „Four Women“von Nina Simone inspiriert. Ihre eigene musikalische Galaxie bewegt sich freilich LichtjahreentferntvomWerkder Jazz-undBluesikonedurchRaum und Zeit.
WasbeideFrauenverbindet,ist ihr Widerstand gegen gesellschaftliche Missstände. Diese Dokumentation porträtiert Peaches, indem sie die Künstlerin auf derTourzum20.Geburtstagihres Durchbruch-Albums „The TeachesofPeaches“begleitetundparallel die Biografie der 57-jährigen Revue passieren lässt.
Aufgewachsen in einer kleinen, jüdisch geprägten Welt und in der Schule jeglicher Kreativität beraubt, sucht Merrill frühzeitignacheinemNotausgang.Als jungeFrauarbeitetsieineinerKindertagesstätte und merkt schnell, dass die Kids am aufmerksamsten reagieren, wenn sie ihre Gitarre zur Hand nimmt und mit ihnen Lieder singt.
Heute stimmen Fans auf der ganzen Welt in ihre Lieder ein, deren Texte wie „Fuck the pain away“ebenso (s)extrovertiert sind wie ihre freizügigen Bühnenshows.DieMusikmischtElektro-, Hip-Hop- und Punkelemente und ist irgendwo zwischen Anne Clark und Rammstein angesiedelt. Das Regieduo Philipp Fussenegger und Judy Landkammer greiftauffrüheInterviewsmitPea- ches zurück und hat selbst aktu- elle Gespräche geführt, außer- dem kommen Crewmitglieder, Weggefährten wie Chilly Gonzales oder Kolleginnen wie Garbage-Frontfrau
Shirley Manson zu Wort. Peaches’ Lebensgefährte Black Cracker gibt mit Freude reichlich Intimes preis.
Auch die Musikerin selbst erweist sich als nahbar. Einzig auf die Frage, ob ihr Bühnenshirt mit demAufdruck„ThankGodforAbortion“einen persönlichen Bezug hätte, reagiert sie ungehalten.
Zum Lebensmittelpunkt hat Peaches Berlin gewählt. Hier ist sie vor zwei Jahrzehnten auf eine große,offeneSzenegetroffen,der Underground hat sie mit weiten Armenempfangen.Heutewirdsie gern von der LGBTQIA+ Communityfürsichvereinnahmt.Aber Peaches, auch das zeigt der Film, ist für alle da.