Hörste haut auf die Pauke
Trotzder35:41(15:19)-NiederlageschafftdieTGdenKlassenerhaltinderHandball-Oberliga. DabeiistsieaberaufSchützenhilfeangewiesen.DeshalblässtderJubelaufsichwarten.
Gunnar Feicht
Hörste.Um20Uhrhabensich die Hörster Oberliga-Handballer nach der 35:41 (15:19)Niederlage gegen den VfL Gladbeck noch mit gemischtenGefühlenvonihrentreuen Fans verabschiedet. Aber knapp eine Stunde später bricht auf dem Vorplatz der Sporthalle Masch der Jubel los: „Die TG Hörste ist Regionalligist!Hahlenverliert21:31 gegenRödinghausen“,halltes via Megafon über den Schulhof. Unabhängig vom Abstiegskampfinder3.Ligasteht fest: Der Klassenerhalt in Westfalens höchster Spielklasse, die künftig bekanntlich „Regionalliga“heißt, ist den Rothosen nicht mehr zu nehmen.
Den lautstark besungenen „Umstieg“feiern die Hörster mit Einpeitscher Max Schäper an der Pauke ausgelassen wie ein Jahr zuvor den OberligaAufstieg.
Als einziger der drei Klassenneulinge hat der Dorfklub die Versetzung geschafft: Wahrlich Grund genug für Bambule am Bierwagen.
Als die T-Shirts mit der Aufschrift„TschüssOberliga–mit dem Jetski in die Regionalliga“verteilt sind und tatsächlich übergestreift werden können, wird auch für Trainer Matthias Baier ein Traum wahr: „Als ich das Amt vor vier Jahren übernommen habe, war es mein Ziel, dass wir unsalsMannschaft,aberauch die einzelnen Spieler weiterentwickeln. Was die Jungs jetzt erreicht haben, ist eine Bestätigung für die Arbeit und den Zusammenhalt, den wir diese Saison trotz der DurststreckevonelfNiederlagengezeigt haben“, fasst Baier die aufregende Spielzeit zusammen. Der Liga-Verbleib ist genauso wertvoll wie der Aufstieg.
Wie bis auf wenige Ausnahmen nahezu alle Feldspieler ist auch der Coach ein Eigengewächs und nach zwei Aufstiegen unter seiner Regie stolz darauf, unter welchen Voraussetzungen sich seine SchützlingeinderOberligabehauptet haben: „Wir mussten gegen Mannschaften mit teilweise sechsstelligen Saisonetats bestehen und haben es geschafft, gegen sieben Oberligistenzugewinnen.“Fürden bisherigen Sportlichen Leiter Thomas Wöstmann ist das
HappyEndderAufholjagdein traumhafter Abschied nach mehrals30JahrenVorstandsarbeit: „Ein weiterer großer Tag für die TG Hörste.“Das sieht auch Wöstmanns Nachfolger Tom Bäumer so: „Das sich hier ein ganzer Verein für die Jugendarbeit einbringtundzusammenhält,um die Eigengewächse später bei der Stange zu halten, entspricht eben auch meiner Einstellung zum Handball.“
Während der 60 SpielminutenzuvorhatderstarkeTabellenvierteVfLGladbeckden
Hörstern vor Augen geführt, dass sie sich kommende Saison weiter steigern müssen, um in der vierthöchsten Spielklasse zu bestehen. Nach den Kraftakten mit fünf Partien ohne Niederlage merkt man den Rothosenumdieweiterhinangeschlagenen Rückraumspieler Barrelmeyer und Tarner die Belastung an. Der ehemalige Drittligist tritt noch mal voll aufs Gas. Torjäger Fabian Neher ist nicht zu halten, „obwohl wir uns intensiv vorbereitet hatten“, so Matthias Baier. Das hohe Tempo der Anfangsphase kann seine Mannschaft nur zehn Minuten mitgehen, nach der einzigen Führung (8:7) häufen sich leichte Fehler – „und die bestraft gerade Gladbeck gnadenlos“, sagt der Coach. Nach einem kurzenZwischenhochbiszum 14:16 verliert die TGH – auch aufgrund etlicher Zeitstrafen –denAnschluss.