Wann„gutgenug“besserist
JedenTaghabenwirallevieleEntscheidungenzutreffen,diemeistenkleiner,einigegrößer. Daskannbelastendsein–gehtaberaucheinfacher.
Alle Eventualitäten abwägen,Fehlervermeiden, das Optimale rausholen: Gerade wenn es ums Entscheiden geht, wollen wir oft alles ganz richtig machen. Aber das ist gar nicht immer zielführend, sondern kann sogar ziemlich belastend sein. Und es geht auch gar nicht, denn: „DasmenschlicheGehirnhat einfach nicht die Kapazität, in jedem Fall eine perfekte Entscheidungzutreffen“,erklärt Valerie Reyna, Professorin und Co-Direktorin des Zentrums für Verhaltensökonomik und Entscheidungsforschung an der Cornell Universität, in der Washington Post.
Zwei Ansätze: Maximieren vs. Satisficing
Es gebe zwei grundlegende Herangehensweisen an Entscheidungen,soAyeletFishbach, Professorin für Verhaltenswissenschaft und Marketing an der Universität von Chicago Booth School of Business: das Maximieren und das sogenannte
Satisficing (von engl. satisfy – zufriedenstellen und suffice – ausreichen). Maximierer streben danach, die beste mögliche Entscheidung zu treffen. Satisficer hingegen zielen darauf ab, eine Entscheidung zu treffen, die „gut genug“ist – also ihre Bedürfnisse erfüllt.
Die Vorteile von „gut genug“-Entscheidungen WennjemandeineEntscheidung
trifft, die für ihn „gut genug“ist, bedeutet das nicht, dass man nicht überlegthat.Auchhierdenktman nach,aber:Sobaldetwasklar den Bedürfnissen entspricht,entscheidetmansich dafür und lässt es dabei.
Forschungenzeigten,dass Maximierer im Vergleich zu Satisficern mit ihrem Leben weniger zufrieden sind und dazu neigen, länger über schlechteEntscheidungenzu
grübeln, heißt es in dem Artikel weiter. Fünf Tipps für bessere Entscheidungen
1.Committen,alsoverpflichten Sie sich, das Beschlossene durchzuziehen: Wenn Sie wissen, dass eine Entscheidung nicht rückgängig gemacht werden kann, werden Sie eher das Beste daraus machen, so die Experten.
2. Es ist in Ordnung, gelegentlich ein Maximierer zu sein,besonders,wennesum etwas geht, das Ihnen am Herzen liegt.
3. Bauen Sie AutomatismeninIhrenAlltagein–und verringernSiedieAnzahlder täglichen Entscheidungen, indem Sie „Richtlinienentscheidungen“für sich selbst treffen, empfiehlt Reyna.
4. Setzen Sie Grenzen: Wer zum Maximieren neigt, kann von festen Grenzen profitieren, wie Thea Gallagher, klinische Psychologin und Professorin an der NYU Langone Health, rät: Zum Beispiel könnte man sich auf 15 Minuten beschränken, um online nach einem neuen Paar Kopfhörern zu suchen.
5. Verlieren Sie sich nicht in Details: Laut Reyna treffen Menschen, die das Wesentliche einer Information erfassen können, oft bessere Entscheidungen als diejenigen, die viel Zeit und Energie aufwenden, um Oberflächendetails zu analysieren. dpa