NW - Haller Kreisblatt

Pium bekommt Pop-up-Galerie

Vier Berliner stellen gemeinsam mit den Dauntown-Künstlern in einem ehemaligen Ladenlokal mitten im Ortskern aus. Eröffnet wird bereits kommende Woche.

- Jonas Damme

Borgholzha­usen.

Pop-up-Galerien sind in der internatio­nalen Kunstszene schon seit einigen Jahren ein großes Ding. Statt in millionens­chweren Galerien stellen Nachwuchsk­ünstler bevorzugt in kleinen, leerstehen­den Lokalen aus – von denen es dieser Tage genügend gibt. Nun bekommt auch Pium solch eine kleine Galerie auf Zeit.

Aber von Anfang: Der umtriebige Kulturvere­in kann zurzeit wegen des Umbaus keine Ausstellun­gen im Rathaus zeigen. Freundlich­erweise stellt aber die Eigentümer-Familie General vorübergeh­end das vormalige Ladengesch­äft Telecomfor­t zur Verfügung. Das Ladenlokal an der Freistraße mitten im Ortskern steht derzeit leer.

Passend zum großstädti­schen Ansatz werden dort vier

Berliner Kreative ausstellen. Die Piumer Künstlergr­uppe Dauntown hatte den Kontakt hergestell­t. „Wir haben selbst vor einiger Zeit in Berlin ausgestell­t und dort viele Menschen kennengele­rnt“, erläutert Beate Freier-Bongartz die Hintergrün­de. Bald habe man sich entschiede­n, aus dem Besuch in Berlin einen künstleris­chen Austausch zu machen und dortige Kulturscha­ffende einzuladen.

„Wir hatten das Glück, von einem Bekannten eine eigene Buchbinder­werkstatt zu bekommen“, berichtet FreierBong­artz weiter. „Solche Maschinen gibt es nur sehr selten.“Für die Kollegen aus der Hauptstadt sei diese spezielle Technik aber ebenfalls interessan­t, weshalb man entschiede­n habe, ein gemeinsame­s Seminar zu organisier­en.

Im Rahmen dieses Buchbinder­workshops mit mehreren Künstlerin­nen und Künstlern der Ateliergem­einschaft Dauntown werden auch vier Berliner Kreative ausstellen, die das dortige Künstlerma­gazin RUW! verbindet. Hannah Becher, Jakob Kirchheim, Poul R. Weile und Susanne Roewer wollen neu geschaffen­e Werke zeigen.

„Neugierig, ungeschönt, rau, spielerisc­h, lustvoll“

„Für die Berliner ist es oft sehr schwierig, dort etwas auszustell­en“, weiß Freier-Bongartz. Umso dankbarer seien die Hauptstadt-Künstler für die Kooperatio­n mit Pium.

Das Berliner Künstlerma­gazin RUW! ist eine Initiative des Fotografen Thomas Hillig und des niederländ­ischen Druckgrafi­kers Hans Könings. Seit 2013 erschienen zehn Ausgaben. Bei den limitierte­n „Graphzines“, grafischen Künstlerbü­chern und -zeitschrif­ten handelt es sich in der Regel um in kleinen und kleinsten Auflagen, do-ityourself produziert­e, über Insiderkan­äle vertrieben­e Werke.

Befreundet­e Künstler der unterschie­dlichsten Kunstmedie­n widmen sich einmal im Jahr wechselnde­n, selbst gestellten Themen. „Neugierig, ungeschönt, rau, spielerisc­h, lustvoll“, wie die Herausgebe­r werben.

Die Eröffnung der Pop-upAusstell­ung an der Freistraße findet am Mittwoch, 29. Mai, von 17.30 bis 20 Uhr statt. Die Ausstellun­g läuft vom 29. Mai bis zum 16. Juni. Geöffnet ist die Galerie immer sonntags von 14.30 bis 17 Uhr und nach telefonisc­her Vereinbaru­ng mit Beate Freier-Bongartz unter Tel. 0170 4728868.

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Grafik: Jakob Kirchheim Per Linoldruck erschuf der Berliner Künstler Jakob Kirchheim 2013 ein Selbstport­rät. Bald sind einige seiner neuen Werke in Borgholzha­usen zu sehen.

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