Pium bekommt Pop-up-Galerie
Vier Berliner stellen gemeinsam mit den Dauntown-Künstlern in einem ehemaligen Ladenlokal mitten im Ortskern aus. Eröffnet wird bereits kommende Woche.
Borgholzhausen.
Pop-up-Galerien sind in der internationalen Kunstszene schon seit einigen Jahren ein großes Ding. Statt in millionenschweren Galerien stellen Nachwuchskünstler bevorzugt in kleinen, leerstehenden Lokalen aus – von denen es dieser Tage genügend gibt. Nun bekommt auch Pium solch eine kleine Galerie auf Zeit.
Aber von Anfang: Der umtriebige Kulturverein kann zurzeit wegen des Umbaus keine Ausstellungen im Rathaus zeigen. Freundlicherweise stellt aber die Eigentümer-Familie General vorübergehend das vormalige Ladengeschäft Telecomfort zur Verfügung. Das Ladenlokal an der Freistraße mitten im Ortskern steht derzeit leer.
Passend zum großstädtischen Ansatz werden dort vier
Berliner Kreative ausstellen. Die Piumer Künstlergruppe Dauntown hatte den Kontakt hergestellt. „Wir haben selbst vor einiger Zeit in Berlin ausgestellt und dort viele Menschen kennengelernt“, erläutert Beate Freier-Bongartz die Hintergründe. Bald habe man sich entschieden, aus dem Besuch in Berlin einen künstlerischen Austausch zu machen und dortige Kulturschaffende einzuladen.
„Wir hatten das Glück, von einem Bekannten eine eigene Buchbinderwerkstatt zu bekommen“, berichtet FreierBongartz weiter. „Solche Maschinen gibt es nur sehr selten.“Für die Kollegen aus der Hauptstadt sei diese spezielle Technik aber ebenfalls interessant, weshalb man entschieden habe, ein gemeinsames Seminar zu organisieren.
Im Rahmen dieses Buchbinderworkshops mit mehreren Künstlerinnen und Künstlern der Ateliergemeinschaft Dauntown werden auch vier Berliner Kreative ausstellen, die das dortige Künstlermagazin RUW! verbindet. Hannah Becher, Jakob Kirchheim, Poul R. Weile und Susanne Roewer wollen neu geschaffene Werke zeigen.
„Neugierig, ungeschönt, rau, spielerisch, lustvoll“
„Für die Berliner ist es oft sehr schwierig, dort etwas auszustellen“, weiß Freier-Bongartz. Umso dankbarer seien die Hauptstadt-Künstler für die Kooperation mit Pium.
Das Berliner Künstlermagazin RUW! ist eine Initiative des Fotografen Thomas Hillig und des niederländischen Druckgrafikers Hans Könings. Seit 2013 erschienen zehn Ausgaben. Bei den limitierten „Graphzines“, grafischen Künstlerbüchern und -zeitschriften handelt es sich in der Regel um in kleinen und kleinsten Auflagen, do-ityourself produzierte, über Insiderkanäle vertriebene Werke.
Befreundete Künstler der unterschiedlichsten Kunstmedien widmen sich einmal im Jahr wechselnden, selbst gestellten Themen. „Neugierig, ungeschönt, rau, spielerisch, lustvoll“, wie die Herausgeber werben.
Die Eröffnung der Pop-upAusstellung an der Freistraße findet am Mittwoch, 29. Mai, von 17.30 bis 20 Uhr statt. Die Ausstellung läuft vom 29. Mai bis zum 16. Juni. Geöffnet ist die Galerie immer sonntags von 14.30 bis 17 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung mit Beate Freier-Bongartz unter Tel. 0170 4728868.