Aalener Nachrichten

Der Vierte

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der neue Pflichtver­teidiger von Beate Zschäpe im Münchner NSUProzess, ist bisher noch nie öffentlich in einem Strafverfa­hren in Erscheinun­g getreten. Mit knapp 31 Jahren ist er fast zehn Jahre jünger als seine Mandantin. Nach eigener Aussage arbeitet er seit 2011 als Rechtsanwa­lt. Über seine bisherige Tätigkeit verrät er wenig. Allerdings lässt sich Einiges im Internet finden.

Dort ist er auf mehreren Webportale­n als juristisch­er Experte registrier­t, der gegen überschaub­are Bezahlung von 30 bis 100 Euro Fragen zu rechtliche­n Problemen beantworte­t. Auf einer dieser Seiten war Grasel bis in die letzten Tage besonders aktiv. Es handelt sich überwiegen­d um Alltagsthe­men wie Betrug bei Ebay, ein Blitzer-Knöllchen in Spanien oder Nachbarstr­eit.

Die betreffend­e Webseite zeigt auch eine statistisc­he Auswertung, die Grasels Schwerpunk­te aufschlüss­elt. Demnach betrafen die meisten seiner Beiträge das Verkehrsre­cht mit 28,6 Prozent. Strafrecht taucht knapp dahinter mit 26,9 Prozent auf. Seine Kundschaft ist überwiegen­d zufrieden und bewertet ihn mit 4,8 von 5 möglichen Punkten.

Wie er an das Mandat für Zschäpe kam, wollte er unter Berufung auf seine anwaltlich­e Schweigepf­licht nicht preisgeben. „Das betrifft das Mandatsver­hältnis“und berühre „einen Punkt“, der Zschäpe bei ihren drei anderen Verteidige­rn „gestört hat“. Aus Justizkrei­sen ist zu hören, dass Grasel Zschäpe bereits einige Zeit im Hintergrun­d berät. Er nennt sein neues Mandat für Zschäpe „eine Mammutaufg­abe“. (dpa) Der neue Pflichtver­teidiger von Beate Zschäpe, Mathias Grasel, genießt angeblich das volle Vertrauen seiner Mandantin.

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