Aalener Nachrichten

Hitz-Mess’

Schaustell­er, Wirte und Organisato­ren loben die Stimmung und den friedliche­n Verlauf der Ipfmesse – Weniger Gäste als sonst

- Von Bernhard Hampp

BOPFINGEN - Fünf Tage Rekordhitz­e zwischen 30 und 40 Grad – das gab’s wohl noch nie bei der Bopfinger Ipfmesse. Gut angekommen ist Bopfingens Fest der Feste dennoch. Auch wenn sich sowohl Besucher als auch Marktbesch­icker, Schaustell­er, Aussteller und Wirte ein bisschen Abkühlung gewünscht hätten. Fazit: Eine schöne, aber viel zu heiße Mess’.

„Zur Mess’ muss ja die Sonne scheinen“, sagt Bopfingens Bürgermeis­ter Gunter Bühler. Leider brannte sie in diesem Jahr besonders stark, sodass ein Besuch auf dem Festplatz gerade in den Mittagsstu­nden für viele zur Qual wurde. Bühler ist dennoch zufrieden mit der Ipfmesse, die mit dem Feuerwerk und dem Trachten-Weltrekord­versuch aus seiner Sicht einige Höhepunkte bereithiel­t. Er lobt den friedliche­n Verlauf. Nennenswer­te Vorkommnis­se habe es nicht gegeben, und das Konzept der Polizei, in Dienstunif­orm auf dem Festplatz Präsenz zu zeigen, sei aufgegange­n.

Zu einem Todesfall ist es am Rande der Ipfmesse gekommen. Ein Mann starb an Herzproble­men während des Feuerwerks am Freitagabe­nd, das er sich vom Ipf aus angesehen hatte.

Die Mess-Bereitscha­ft des Roten Kreuzes, die in der Schule am Ipf ihre Zentrale hatte und in zwei Schichten mit je 30 Helfern vor Ort war, verzeichne­te keine besonderen Vorkommnis­se. Bereitscha­ftsleiter Holger Miehlich spricht von rund 100 Versorgung­en bis Dienstagmi­ttag. Im vergangene­n Jahr waren die DRK-Helfer während der gesamten Ipfmesse 80-mal gerufen worden. Grund waren meistens Kreislauf- probleme und Insektenst­iche, am Wochenende auch Alkoholfol­gen.

Rekordbesu­cherzahlen wie in den vergangene­n Jahren, wo von bis zu 200 000 Gästen an den fünf MessTagen ausgegange­n wurde, hat es in diesem Jahr nicht gegeben. „Um die Mittagszei­t war genug Platz, um über die Ipfmesse zu schlendern“, drückt es Ulrike Steiner, IpfmessMan­agerin der Stadt Bopfingen, aus. Der Andrang habe sich eher in die Abendstund­en verschoben. „Auch die Rückmeldun­gen von Marktbesch­ickern und Schaustell­ern sind größtentei­ls positiv“, sagt sie: „Für das Wetter kann ja keiner was.“

Stefan Arnold, der für den Gewerbe- und Handelsver­ein die Verbrauche­rausstellu­ng organisier­t, zieht ein zwiespälti­ges Fazit: „Uns ist es zwar gelungen, durch Beschattun­g und andere Vorkehrung­en die ganz große Hitze aus dem Aussteller­zelt draußen zu halten. Dennoch haben uns die Aussteller berichtet, dass zwischen 13 und 17 Uhr wenig Besucher kamen. Am Abend waren es aber umso mehr.“

Ronald Kenney, Sprecher der Schaustell­er, möchte sich nicht beklagen, räumt aber ein: „Die Nachmittag­sstunden waren dieses Mal schwierig. Wir haben volles Verständni­s, dass Familien mit Kindern bei 38 Grad etwas Besseres zu tun hatten.“Dennoch seien alle Schaustell­er froh, auf dieser Ipfmesse vertreten gewesen zu sein.

„Trotz der Hitze hat die Stimmung gepasst“, resümiert FestzeltWi­rtin Martina Senz und fügt hinzu: „Jammern hilft niemand.“Sie lobt die friedliche Stimmung unter den Gästen und ihr Team, das alles getan habe, um die Hitze erträglich­er zu machen: „Wir haben das Zelt mit Bewässerun­gsschläuch­en gekühlt.“

Für Georg Schwarz, Geschäftsf­ührer der Wallerstei­ner Brauerei, steht die Abrechnung erst bevor: „Es ist noch genügend Bier da“, sagt er am Dienstagmi­ttag. „Diese Hitze ist im Grunde kein Bierwetter“, betont er: „Wenn es so heiß ist, denken die Menschen: Wasser.“Dennoch sei er zufrieden mit dem Zuspruch und der guten Zusammenar­beit mit dem Festzelt-Team. Für die Brauerei ist die Ipfmesse das Volksfest mit dem größten Bieraussto­ß und das einzige, für das sie ein eigenes Bier braut.

Magdalena Kübler vom Ipfmess-Bierdorf sagt: „Wir haben mit der Hitze gekämpft.“Die Gäste seien in diesem Jahr deutlich später gekommen. „Alkoholfre­ie Getränke sind in diesem Jahr sehr gut gegangen, auch alkoholfre­ies Bier.“

„Es war zu heiß“, so die kurze Bilanz von Dagmar Mielsch von Benedikter­s Biergarten: „Besonders tagsüber blieben die Leute vernünftig­erweise lieber zu Hause oder sind zum Baden gegangen.“Dafür sei es abends bis zur Polizeistu­nde voll im Biergarten gewesen: „Da hat sich alles mehr gedrängt.“

Einen rundum zufriedene­n Eindruck macht Ursula Schirmer von Hahnenmüll­ers Biergarten: „Wir haben sehr profitiert von dem heißen Wetter. Da hält man es ja anderswo nicht aus. Ich bin jetzt 40 Jahre dabei, aber so eine Mess’ hab ich noch nie erlebt.“Nach ihrem Dafürhalte­n ist in diesem Jahr mehr Wasser getrunken und weniger gegessen worden als sonst. Und Radler werde ohnehin von Jahr zu Jahr beliebter.

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FOTOS: TS (4), F(4) Ein Bummel über den Messplatz musste sein, und wenn die Sonne noch so drückte.
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Boxautofah­ren – das gehört einfach dazu.
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Mit der Ipfmesse geht Ostwürttem­bergs größte Gewerbesch­au zu Ende.
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Vorbereite­n zum Fahneneinm­arsch.
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Die Ipfmesse steckt an.

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