Polizei bremst Geisterfahrer aus
77-Jähriger fährt in Schwäbisch Gmünd auf der falschen Fahrbahn auf die B 29 ein
SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Ein 77jähriger Mann ist am Dienstag auf der B 29 als Geisterfahrer unterwegs gewesen. Nur durch das reaktionsschnelle und umsichtige Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer und durch das beherzte Eingreifen einer zufällig vorbeifahrenden Polizeistreife konnten schlimme Folgen verhindert werden.
Der Mann fuhr mit seinem Seat an der Auffahrt Schwäbisch Gmünd-West auf der falschen Fahrbahn in Richtung Stuttgart ein. Ab 9.42 Uhr gingen bei der Polizei erste Notrufe ein. Schon nach wenigen Metern kamen ihm erste Fahrzeuge entgegen. Knapp wurde es, als ein Taxifahrer dem auf der Überholspur fahrenden Seat gerade noch ausweichen konnte. Kurz vor der Brücke der Kreisstraße 3329 musste dann ein VW Passat dem Falschfahrer ausweichen. Dessen 27-jähriger Fahrer befand sich gerade in einem Überholvorgang und sah den Seat recht spät. Der PassatFahrer machte eine Vollbremsung und kam aufgrund der gleichzeitigen Ausweichbewegung und einer leichten Berührung mit dem Geisterfahrer ins Schleudern. Dem Fahrer gelang es jedoch, sein Auto unter Kontrolle zu bringen und auf dem Standstreifen ab- zustellen. Der Falschfahrer fuhr indes unbeeindruckt weiter und einer größeren Fahrzeugschlange entgegen. Das erste Fahrzeug dieser Schlange war ein Streifenwagen der Schorndorfer Polizeihundeführerstaffel, die den entgegenkommenden Geisterfahrer erkannte und nun gleichzeitig versuchte, den Verkehr hinter ihr kontrolliert langsamer zu machen und gleichzeitig den entgegenkommenden Falschfahrer anzuhalten. Beide Unterfangen gelangen durch Umsicht, Glück und der Mitwirkung der anderen Verkehrsteilnehmer. Die dem Streifenwagen nachfolgenden Fahrer, zuvorderst ein Tanklastzugfahrer, reagierten auf das Blaulicht und den Leuchtbalken, blieben hinter dem Polizeifahrzeug und wurden mit ihm langsamer. Der Entgegenkommende ließ sich vom Polizeiauto, das versuchte, ihm die Fahrspur zu versperren, beeindrucken und hielt kurz vor einem Zusammenstoß an. Der Mann machte später offiziell keine Angaben bei der Polizei über die Gründe für sein falsches Einfahren, seine Fahrerlaubnis wurde an Ort und Stelle vorläufig eingezogen. Die ganze Geisterfahrt dauerte nur ein paar Minuten und war vor der ersten Warnmeldung bereits beendet.