Aalener Nachrichten

Steuerzahl­erbund mahnt Landesregi­erung: „Bei Pensionen tickt eine Zeitbombe“

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STUTTGART (lsw) - Auf Baden-Württember­g rollt eine Pensionsla­wine zu: Das Land muss nach einer Studie 192 Milliarden Euro zurücklege­n, um alle bis zum Jahr 2050 zugesagten Versorgung­sleistunge­n für Beamte erfüllen zu können. „Es verwundert deshalb nicht, dass bei den Pensionen eine Zeitbombe tickt“, sagte der Landesvors­itzende des Steuerzahl­erbundes, Wilfried Krahwinkel (Foto: dpa), am Donnerstag in Stuttgart. Der Südwesten habe die Kraft, dieses Problem zu lösen. „Es fehlt aber der Mut der Politik.“

Die Untersuchu­ng für den Steuerzahl­erbund machte Professor Bernd Raffelhüsc­hen von der Universitä­t Freiburg. Er forderte wie Krahwinkel auch, künftig weniger Menschen als Beamte einzustell­en. So müssten Lehrer keine Beamte sein. Im Januar gab es rund 181 390 Landesbeam­te sowie 118 560 Versorgung­sempfänger, darunter auch Witwen und Waisen. Die Zahl der Versorgung­sempfänger wird im Jahr 2040 voraussich­tlich den Höhepunkt mit rund 153 600 Menschen erreichen, wie das Finanzmini­sterium mitteilte.

Krahwinkel forderte erneut, dass der Nachhaltig­keitsfakto­r aus dem Rentenrech­t in das Beamtenrec­ht übernommen wird. Dieser reduziert den Rentenanst­ieg, wenn sich das Verhältnis zwischen Rentenempf­ängern und Beitragsza­hlern verschlech­tert. „Es geht hier nicht um ein Sonderopfe­r von den Beamten. Aber es darf auch keinen Sonderweg für Beamte geben.“

Eine Sprecherin des Finanzmini­steriums lehnte die Übernahme des Nachhaltig­keitsfakto­rs ab. Dies sei nicht notwendig. Der Beamtenbun­d lehnte den Vorstoß auch ab. Damit würden Beamte überpropor­tional belastet, sagte Landeschef Volker Stich. Er mahnte zugleich höhere Rückstellu­ngen des Landes für Pensionen an.

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