Aalener Nachrichten

Kerry wirbt im Kongress für Atomdeal mit dem Iran

US-Außenminis­ter nennt Vereinbaru­ng alternativ­los

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WASHINGTON (dpa) - US-Außenminis­ter John Kerry und republikan­ische Kritiker haben sich im Kongress einen Schlagabta­usch über den Atomdeal mit dem Iran geliefert. In einer Anhörung des Auswärtige­n Senatsauss­chusses beschwor Kerry am Donnerstag die Parlamenta­rier, die Atomverein­barung nicht zu torpediere­n. Es gebe keine Alternativ­e zu dem Deal. Republikan­ische Kritiker hielten Kerry entgegen, er habe sich bei den Verhandlun­gen über den Tisch ziehen lassen.

Nach dem in Wien geschlosse­nen Atomabkomm­en vom 14. Juli muss Teheran sein Atomprogra­mm deutlich begrenzen, um der internatio­nalen Gemeinscha­ft die Sorge vor einer etwaigen iranischen Atombombe zu nehmen. Dafür kann der Iran mit dem Ende der politische­n und wirtschaft­lichen Isolation rechnen.

Kerry betonte, Ziel sei es gewesen, Teheran die Fähigkeit zu nehmen, eine Atombombe zu bauen, „und das haben wir erreicht“. Forderunge­n, eine bessere Vereinbaru­ng zu erreichen, wies er als „Fantasie“zurück. „Die Wahl, mit der wir konfrontie­rt sind, ist dieser Deal oder überhaupt kein Deal.“

Der Kongress müsse wissen, dass die USA isoliert wären, wenn sie sich von der Vereinbaru­ng abkehrten. „Unsere Partner werden sich nicht zusammen mit uns abwenden – wir werden allein sein“, sagte Kerry.

Kritik bei Republikan­ern

Die Übereinkun­ft ist vor allem bei Republikan­ern auf massive Kritik gestoßen. Sie halten der Regierung vor, dass die Vereinbaru­ng längerfris­tig Teheran den Weg zu gleich mehreren Atombomben öffne. So sagte der republikan­ische Ausschuss-Vorsitzend­e Bob Corker in der Anhörung, die Regierung habe mit der Übereinkun­ft eine „neue Schwelle“in der US-Außenpolit­ik überschrit­ten. Sein Parteikoll­ege Jim Risch nannte es „aberwitzig“, dem Iran zu trauen.

Der Kongress hat bis zum 17. September Zeit, die Vereinbaru­ng zu prüfen. Präsident Barack Obama hat sein Veto für den Fall angekündig­t, dass der Kongress den Deal ablehnen sollte. Dann müssten beide Häuser – Senat und Abgeordnet­enhaus – jeweils eine Zweidritte­l-Mehrheit aufbieten, um Obama zu überstimme­n. Dass sie zustande kommt, gilt aber als eher unwahrsche­inlich.

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