Aalener Nachrichten

Die Landschaft soll allen gehören

Teilnehmer einer Werkstatt diskutiere­n Perspektiv­en und geben Handlungse­mpfehlunge­n

-

AALEN (an) - Bürger aus der ganzen Region Ostwürttem­berg sind jüngst zur zweiten Kulturland­schaftswer­kstatt des Regionalve­rbands Ostwürttem­berg zusammen, um über die Zukunft der Landschaft Ostwürttem­bergs zu diskutiere­n.

Eine Einführung in das Thema gaben Experten aus dem Bereich des Landschaft­swandels. Prof. Catrin Schmidt von der Technische­n Universitä­t Dresden machte deutlich, welcher Druck auf der Landschaft in Ostwürttem­berg liege, der den Landschaft­swandel mit großer Geschwindi­gkeit vorantreib­e. „Lassen Sie die- se Entwicklun­g nicht einfach laufen, sondern nehmen Sie Einfluss!“, empfahl sie den Teilnehmer­n.

Die Bewohner und Besucher Ostwürttem­bergs schätzten besonders die Landschaft und hätten ein ausgeprägt­es Naturbewus­stsein. Andrea Nussbaum, Fachbereic­hsleiterin für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Vermessung der Stadt Heidenheim betonte, dass ein Umdenken notwendig sei. Schützensw­ert sei das, was wertvoll ist, in Heidenheim seien das aufgrund des großen Waldanteil­s auch landwirtsc­haftliche Flächen. Insbesonde­re der statische Naturschut­z- gedanke und der flächendec­kende Grundwasse­rschutz würden häufig eine Gestaltung und Entwicklun­g der Landschaft erschweren.

Die Teilnehmer diskutiert­en im Anschluss lebhaft darüber, welche Perspektiv­en für die Landschaft­en Ostwürttem­bergs entwickelt werden können. In Schwerpunk­tbereichen wie der Agrarlands­chaft, der Stadtlands­chaft und der Energielan­dschaft erarbeitet­en die Teilnehmer zahlreiche Ideen und Handlungse­mpfehlunge­n.

So wurde beispielsw­eise angeregt, die Waldweide zu erleichter­n oder Energiewäl­der zu ermögliche­n. Für den städtische­n Bereich wurde vorgeschla­gen, ein System zu etablieren, um Maßnahmen von Hauseigent­ümern zu unterstütz­en, die sich positiv auf das Landschaft­sbild oder das Stadtklima auswirken.

In großen Siedlungsb­ereichen müssten innerörtli­che Grünfläche­n erhalten und entwickelt werde, in kleineren Gemeinden könnten sie eher bebaut werden. Die Landwirtsc­haft stehe unter sehr starken wirtschaft­lichen Zwängen, so dass die Landschaft­spflege durch Landwirte besser anerkannt werden müsse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany