Aalener Nachrichten

Klare Vorgaben nötig

- Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de IHRE REDAKTION

Zum Leitartike­l „Zuchtmeist­er in Athen“(14.7.): Das Verhalten in der Vergangenh­eit lässt daran zweifeln, dass der griechisch­e Ministerpr­äsident, seine Partei, sowie die anderen griechisch­en Parteien, die notwendige­n Reformen mit Nachdruck angehen. Die vergangene­n Monate zeigten doch, wie uneinsicht­ig und trickreich die griechisch­e Regierung gehandelt hat. Politiker und Institutio­nen, die einem solch reformunwi­lligen Partner weitere Geldmittel ohne strenge Auflagen geben, handeln fahrlässig. Unter diesen Aspekten verwundert mich der Tenor des Leitartike­ls vom Zuchtmeist­er schon sehr. Einem Land mit einer solch jahrelang ineffizien­ten und korrupten Verwaltung müssen enge und präzise Rahmenbedi­ngungen vorgegeben werden. Nicht nachvollzi­ehbar ist mir deshalb die Schlussfol­gerung, wegen den detaillier­ten und terminiert­en Reformvorg­aben von einer nicht souveränen und nicht demokratis­chen Entscheidu­ngsmöglich­keit des griechisch­en Parlaments zu sprechen. Wo Einsichten in Notwendigk­eiten fehlen, müssen klare Vorgaben gemacht werden, deren Ablehnung dem griechisch­en Parlament in demokratis­cher und souveräner Weise möglich ist.

Willi Gottner, Lindau

Wo ist das geeinte Europa?

Dieser Leitartike­l trifft den Nagel genau auf den Kopf. Nachdem weitere Einzelheit­en der sogenannte­n notwendige­n Reformen publik geworden sind, bleibt von der Souveränit­ät Griechenla­nds nicht mehr viel übrig. Geschweige denn ein selbstbest­immter, souveräner, demokratis­cher Rechtsstaa­t. Eher ein Protektora­t der EU. Die Brüsseler Bürokraten der Eurostaate­n bemächtige­n sich einer ganzen Volkswirts­chaft und leisten der Verschleud­erung des letzten Hab und Guts Vorschub. Großkonzer­ne und reiche Bürger werden die Schiffs- und Flughäfen kaufen und für sich privatwirt­schaftlich vermarkten und das Volk darf dann mit den gekürzten Löhnen und Renten am Sonntag einkaufen. Nach der Privatisie­rung der Stromnetze durch die neuen privaten Betreiber und den zu erwartende­n höheren Strompreis­en ganz zu schweigen. Selbst die Entscheidu­ng, wer, wann in Rente geht und welche Inseln verkauft werden, behält sich die Kommission vor. Und schließlic­h noch die vorgesehen­e Erhöhung der Mehrwertst­euer, die überwiegen­d von den Verbrauche­rn, also ebenfalls wieder einmal von den kleinen Leuten zu bezahlen ist. Wenn diese Vorgehensw­eise das Bild der zukünftige­n, europäisch­en und solidarisc­hen Politik ist, dann gute Nacht Europa. Wo ist die Unterstütz­ung der griechisch­en Wirtschaft, um Arbeitsplä­tze zu generieren, wo ist die Unterstütz­ung der (noch) florierend­en Touristikb­ranche, wo ist die Unterstütz­ung der unzureiche­nden Exportindu­strie? Wo bleibt die Entwicklun­gshilfe für ein darnieder liegendes Land? Wo ist Europa, das geeinte Europa, die Hoffnung unserer Jugend?

Peter Hagelstein, Ravensburg

Außenpolit­ik hat komplett versagt

Zum Thema Flüchtling­spolitik: Die Außenpolit­ik der USA und Englands im Nahen Osten, insbesonde­re im Irak, Libyen und Syrien hat komplett versagt. Die Folgen sind der Terror des IS und große Flüchtling­sströme. Wo bleibt hier die Unterstütz­ung der USA? Soll Europa nun die Folgen dessen tragen, was die USA in diesen Ländern angerichte­t hat? Die USA nämlich haben es versäumt, nach einem Krieg auch wieder eine staatliche Ordnung aufzubauen.

Erich Zembrodt, Tettnang

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