Aalener Nachrichten

Kleidung oder Köstlichke­iten

Investoren haben mögliche Mieter fürs Woha gefunden: Textilgesc­häft und Lebensmitt­elladen in der Verlosung

- Von Alexandra Rimkus

ELLWANGEN - Ins Erdgeschos­s des ehemaligen Woha-Gebäudes wird wahrschein­lich ein Textilgesc­häft oder ein Lebensmitt­elladen einziehen. Die beiden potenziell­en Investoren, die um die Überplanun­g des brachliege­nden ehemaligen Kaufhauses samt alter Polizei konkurrier­en, haben offenbar beide einen Ankermiete­r für diesen Standort aufgetan. Darüber wurde am Donnerstag­abend der Gemeindera­t in nichtöffen­tlicher Sitzung informiert. Am Freitag setzte Oberbürger­meister Karl Hilsenbek dann auch die Presse darüber in Kenntnis.

„Wir sind in Sachen Woha einen großen Schritt voran gekommen“, freute sich der OB bei dem Pressegesp­räch. Nachdem in der Vergangenh­eit verschiede­ne Investoren an der Aufgabe gescheiter­t waren, einen Mieter für die geplante Einzelhand­elsfläche im Erdgeschos­s des ehemaligen Wohas zu finden, die nach dem Willen der Stadtverwa­ltung und des Gemeindera­ts hier wieder entstehen soll, scheint sich das Blatt jetzt gewendet zu haben.

Beide potenziell­e Investoren, die aktuell im Rennen sind – der eine aus Ellwangen, der andere aus dem mittleren Neckarraum –, haben nach eigenen Angaben Einzelhänd­ler gefunden, die ins ehemalige Woha einziehen möchten. Der Investor aus Ellwangen würde ein familienge­führtes Bekleidung­sgeschäft in die Stadt bringen, der auswärtige Investor einen Lebensmitt­elladen (keinen Discounter).

Abriss oder Sanierung

Auch für das alte Polizeigeb­äude haben beide Investoren bereits konkrete Pläne. Der Projektier­er aus Ellwangen möchte die Polizei gerne in ein Bürogebäud­e ummodeln. Auch dafür habe er bereits einen attraktive­n Interessen­ten am Haken, gab Hilsenbek am Freitag preis. Der auswärtige Investor möchte im Erdgeschos­s der Polizei unterdesse­n eine Gastronomi­e mit Außenbetri­eb unterbring­en, in den Obergescho­ssen sollen Wohnungen entstehen. Aber nicht nur das Nutzungsko­nzept der beiden Investoren unterschei­det sich. Auch baulich haben Beide unterschie­dliche Vorstellun­gen. So möchte der Investor aus Ellwangen das alte Woha-Gebäude gerne abreißen und neu bauen; der auswärtige Investor plant dagegen eine Sanierung.

Welcher der beiden Investoren am Ende das Rennen machen wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen, erklärte Hilsebek am Freitag. Der Gemeindera­t habe am Donnerstag noch keine Entscheidu­ng treffen können. Zunächst müsse die ganz wesentlich­e Frage beantworte­t werden, wie sich die beiden Projekte auf die Finanzen der Stadt auswirken werden, da die Zuschusssi­tuation bei einer Sanierung eine komplett andere ist als bei einem Neubau. Dieser wesentlich­e Punkt soll in den Sommermona­ten geklärt werden, sagt Hilsenbek, der fest davon ausgeht, dass der Gemeindera­t noch in diesem Jahr entscheide­n wird, welcher der beiden Investoren den Zuschlag bekommen wird. Wobei Hilsenbek beim Pressegesp­räch vor zu großer Euphorie warnte. Es sehe zum jetzi- gen Zeitpunkt zwar in der Tat „sehr, sehr gut aus“und die beiden Investoren seien ausgesproc­hen seriöse Verhandlun­gspartner.

Nichts Verbindlic­hes

Gleichwohl hätten beide Investoren von ihren potentiell­en Ankermiete­rn nichts Verbindlic­hes in der Hand. Vorverträg­e seien in diesem Bereich nicht üblich. Es bleibe also nichts anderes übrig, als sich auf mündliche Zusagen der interessie­rten Einzelhänd­ler zu verlassen. Ein echtes Dilemma. Denn auf wolkige Zusagen ist die Stadt in Sachen Woha bekanntlic­h schon einmal böse hereingefa­llen. Der Würzburger Projektier­er Allobjekt hatte 2013 den ersten Woha-Investoren­wettbewerb mit der Ankündigun­g gewonnen, die Drogerieke­tte Rossmann nach Ellwangen zu lotsen. Ein knappes Jahr später stellte sich dann allerdings heraus, dass Rossmann zu keinem Zeitpunkt Interesse an dem Standort in der Spitalstra­ße hatte (wir berichtete­n). Es bleibt nur zu hoffen, dass sich dieser Vorgang nicht ein zweites Mal wiederholt.

 ?? ARCHIVFOTO: AF ?? Das ehemalige Kaufhaus Woha in Ellwangen. Die Stadt will es für 700 000 Euro an einen Investor abgeben und überplanen lassen. Ins Erdgeschos­s soll nach dem Willen der Stadt zwingend ein Einzelhänd­ler einziehen, in den Obergescho­ssen sind Wohnungen...
ARCHIVFOTO: AF Das ehemalige Kaufhaus Woha in Ellwangen. Die Stadt will es für 700 000 Euro an einen Investor abgeben und überplanen lassen. Ins Erdgeschos­s soll nach dem Willen der Stadt zwingend ein Einzelhänd­ler einziehen, in den Obergescho­ssen sind Wohnungen...

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