Windige Nullnummer
Der VfR Aalen trennt sich zum Auftakt der 3. Liga 0:0 vom Chemnitzer FC.
AALEN - Knapp über 6000 Zuschauer haben der Auftaktpartie des VfR Aalen gegen den Chemnitzer FC in der 3. Liga beigewohnt. Tore zu sehen bekamen sie dabei nicht, die Mannschaften trennten sich schiedlichfriedlich mit 0:0. „Ich bin insofern zufrieden, weil ich gesehen habe, dass wir hätten gewinnen können. Vorher hatten wir ja gar keinen Maßstab“, resümierte Aalens Trainer Peter Vollmann.
Die ersten gefährlichen Situationen mussten die Gäste aus Chemnitz über sich ergehen lassen. Nach einem Eckstoß von Michael Klauß kam Kapitän Markus Schwabl freistehend an den Ball, köpfte jedoch weit drüber (4. Minute). Ein scharf zum Tor getretener Freistoß, wiederum von Klauß, konnte CFC-Schlussmann Kevin Kunz nicht festhalten. Per Pressschlag flog das Leder Richtung Tor, auf der Linie rettete für ihn Tim Danneberg (6.). Dem Schlussman zugute halten muss man den böigen Wind auf der Ostalb, der das Spielgerät teilweise unberechenbar werden ließ.
Dann aber mussten auch die Aalener eine Schrecksekunde verkraften. Nach einem langen Ball lief plötzlich Chemnitz' Kapitän Anton Fink alleine auf VfR-Schlussmann Daniel Bernhart zu. Der Angreifer verlor jedoch an Tempo, so dass Bernhardt per Fußabwehr klären konnte (10.).
Nach einem Ball in die Spitze von Schwabl eroberte sich Matthias Morys den Ball, erwischte ihn jedoch nicht richtig, das Leder flog über das Gehäuse (18.). Drei Minuten später hätten sich die Gäste fast selbst bestraft. Alexander Nandzik passte viel zu kurz zu seinem Schlussmann, Aalens Dominick Drexler spritzte dazwischen, doch der Ball kullerte knapp neben das Tor. Dann passierte in Aalens Offensive zunächst nicht
„Ich bin insofern zufrieden, weil ich gesehen habe, dass wir hätten gewinnen
können“,
viel. Gästecoach Karsten Heine war dennoch unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Bereits in der 25. Minute schickte er seine Ersatzspieler zum Warmmachen.
Erneut spannend machte es Kunz. Wieder war es ein Freistoß von Klauß, wieder hielt er den Ball nicht fest. Mehr als eine Ecke sprang für die Gastgeber jedoch nicht heraus (35.). Kurz vor der Pause steckte Klauß nochmals gut durch zu Drexler, dessen Hereingabe kurz vor dem Fünfmeterraum jedoch geblockt wurde. Die Fans der Schwarz-Weißen waren zufrieden mit der gezeigten Leistung, allerdings nicht mit der Leistung des Unparteiischen-Gespanns um den Bremer Sven Jablonski. Mit „Schieber, Schieber“-Rufen begleiteten sie es in die Kabinen. Einige Zweikampfsitua-
sagt VfR-Trainer Peter Vollmann. tionen hatten sie anders beurteilt als Jablonski und seine Helfer.
Morys abgedrängt
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam von den Gästen kaum etwas. Doch der VfR kam mit der Passivität der Gäste nicht zurecht, Spielfluss wollte nicht aufkommen. Bezeichnend: Ein langer Einwurf brachte Gefahr für den VfR, jedoch wurde Abnehmer Drexler erneut geblockt (60.). Matthias Morys war in der Offensive häufig auf sich allein gestellt, hing in der Luft. Als es dann aber mal schneller ging, Drexler einen Pass vom insgesamt unauffälligen Robert Müller weiterleitete, brach Morys durch, scheiterte jedoch etwas abgedrängt an Kunz (72.). Und nochmal der VfR: Klauß führte einen Einwurf schnell aus, Kartalis wühlte sich auf links durch und Drexler legte per Hacke in die Mitte – doch dort stand kein Aalener (73.).
Wenn man den Chemnitzern eine Torchance in der zweiten Halbzeit anrechnen wollte, dann mit viel Wohlwollen. Der eingewechselte Ronny König schoss aus der Distanz vorbei (80.). Mehr passierte nicht, auf beiden Seiten.
Eines ist somit auch in der 3. Liga geblieben: Der VfR verbreitet in der Offensive nicht gerade Schrecken, überzeugt allerdings nach wie vor in der Defensive.