Obamamania in Kenia
US-Präsident wirbt für Investitionen im Land seines Vaters – Besuch als Zeichen gegen Terrormiliz al-Shabaab
NAIROBI (dpa) - Dieser Besuch war voller Emotion und er war ein Zeichen gegen den Terrorismus. Drei Tage lang, bis zum Sonntag, war USPräsident Barack Obama im Heimatland seines Vaters und er setzte damit auch ein Signal gegen den islamistischen Terrorismus. Die mit alKaida affiliierte somalische Miliz alShabaab hat wiederholt schwere Terroranschläge in Kenia verübt, 1998 starben bei einem Anschlag von alKaida auf die US-Botschaft in Nairobi mehr als 200 Personen.
Nach der Teilnahme an einer Investorenkonferenz am Samstag hat Obama die Kenianer am Sonntag auf eine hoffnungsvolle Zukunft eingeschworen und sie aufgerufen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. „Die Zukunft Afrikas ist den Afrikanern überlassen“, sagte Obama bei einer Rede in Nairobi.
„Zu lange haben viele außerhalb nach Rettung gesucht und sich darauf konzentriert, dass jemand anderes die Schuld an den Problemen in diesem Land trägt.“Kenia sei zwar bei weitem nicht perfekt, habe aber allein zu seinen Lebzeiten große Fortschritte gemacht.
Korruption, die Benachteiligung von Frauen und Konflikte zwischen ethnischen Gruppen plagten das Land noch immer, sagte Obama vor rund 5000 Zuhörern. Auch der Kampf gegen die islamistische alShabaab-Miliz bleibe ein Problem. „Fortschritt erfordert, den dunklen Ecken unserer Vergangenheit ehrlich entgegenzutreten“, sagte Obama im Heimatland seines Vaters vor seiner Weiterreise in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba.
„Präsident Barack hat eine Vision für Afrika“, sagte der 17-jährige Moses Mungai aus dem Nyandarua-Bezirk im Osten des Landes. „Als Schü- ler fühlte ich mich ermutigt, dass die Zukunft Afrikas in uns selbst liegt und wir nicht auf westliche Länder warten, uns zu verändern.“Die zu den Massai gehörende Rhoda Naserian zeigte sich glücklich, dass Obama die Ungleichbehandlung von Frauen erwähnte. „Ich komme aus einer Minderheiten-Gemeinde, die Genitalverstümmmelung an Frauen und Hochzeiten von Minderjährigen praktiziert“, sagte die 21-Jährige.
Obama ist der erste amtierende US-Präsident, der Kenia besucht. Die Reise fand unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt.