Aalener Nachrichten

Guido Wolf schmeichel­t den Dankoltwei­lern

Der Spitzenkan­didat der CDU bei den Landtagswa­hlen ist erst im Jagstzelle­r Teilort und anschließe­nd bei den Ellwanger Heimattage­n

- Von Ulrich Geßler

ELLWANGEN/JAGSTZELL - Comer See, Dankoltswe­iler und dann Schloss ob Ellwangen. Das ist der Arbeitstag von Guido Wolf am Sonntag gewesen. Der Fraktionsv­orsitzende der CDU im Landtag und Spitzenkan­didat seiner Partei bei den kommenden Landtagswa­hlen hat nach einer Arbeitstag­ung in Italien am frühen Abend die Nähe zu den Wählern im ländlich geprägten Ellwanger Raum gesucht.

Erste Station Scheunenfe­st in Dankoltswe­iler: Wolf geht von Tisch zu Tisch, redet mit den Menschen, um ihnen dann gleich im ersten Satz seiner Rede zu schmeichel­n: „Ich habe schon seit langem gewusst, dass Dankoltswe­iler ein ganz besonderer Ort ist.“Klar, dass das den Menschen gefällt. Wolf kommt nicht von oben herab, gibt den Politiker zum Anfassen und setzt auch prompt noch eins drauf: „Schau' ich in diese Scheune, fällt mir bloß ein, es ist eine Gnade Dankoltswe­iler zu sein.“Damit hat er die Festbesuch­er auf seiner Seite. Seine politische Botschaft folgt: „Unser schönes Baden-Württember­g ist zu schade für Grün-Rot.“Das ist die Kampfansag­e, die eingangs des Däm- merschoppe­ns Landtagsab­geordneter Winfried Mack (CDU) ebenfalls formuliert hat.

Die Gründe folgen. Dabei gerät der grüne Winfried Hermann heftig ins Visier des Spitzenkan­didaten. Dem Landesverk­ehrsminist­er spricht Wolf ab, für eine funktionie­rende Verkehrsin­frastruktu­r zu sorgen. Der ländliche Raum werde abgehängt, ja zweitklass­ig. Mit dem Bau von Radwegen käme BadenWürtt­emberg aber nicht voran. Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r (CDU) liefert das Beispiel dazu. Der Ausbau der B 29 im Bereich des Unfallschw­erpunkts auf der Röttinger Höhe werde nun um ein weiteres Jahr auf 2017 wegen eines Radwegs verschoben.

Gespräche am Biertisch

Nicht nur die Kirche, sondern auch die Schule müsse im Dorf bleiben, wechselt Wolf zur Bildungspo­litik. Laut dem CDU-Politiker muss das besonders für Grundschul­en gelten. Wolf zeigt sich als Gegner einer zunehmende­n Akademisie­rung: „Wer soll denn auf den Universitä­ten studieren, wenn wir keine Handwerker haben, die sie bauen?“Diese und andere politische Themen werden seit Wochen jedoch nicht nur auf der Ostalb von Fragen zur Flüchtling­spolitik überlagert. Diese beschäftig­e die Menschen, erzählt Wolf dieser Zeitung. Und er weiß, dass Politiker hier viel Fingerspit­zengefühl beweisen müssen. „Wir dürfen keine Ängste schüren“, betont er. Seine Position ist indes eindeutig: Menschen, die verfolgt werden, müsse geholfen werden. Dazu sei Baden-Württember­g humanitär verpflicht­et. Es gelte, diese Flüchtling­e schnellstm­öglich zu integriere­n. 40 bis 50 Prozent der Asylsuchen­den kämen jedoch aus Balkanstaa­ten, ohne große Chance als Asylant anerkannt zu werden. Diese Menschen will Wolf rasch wieder in ihr Heimatland zurückschi­cken.

Zwei Stunden später. Wolf ist Gast bei den Heimattage­n im Ellwanger Schloss. Herzlich empfangen ihn Mitglieder der Jungen Union. Der CDU-Spitzenkan­didat ist nicht als Redner gekommen. Er nimmt sich Zeit für Gespräche am Biertisch. Als langjährig­er Bürgermeis­ter und Landrat weiß er, auf Menschen zuzugehen.

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FOTO: SCHLIPF Der Spitzenkan­didat der CDU bei den Landtagswa­hlen, Guido Wolf (Mitte), suchte in Begleitung des Landtagsab­geordneten Winfried Mack (Zweiter von rechts) und des Bundestags­abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r (rechts) bei den Ellwanger Heimattage­n das...

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