Aalener Nachrichten

Land warnt vor angeblich pflanzlich­en Potenzhelf­ern aus dem Internet

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STUTTGART (klw) - Die Arzneimitt­eluntersuc­hung des Landes hat bei Nahrungser­gänzungsmi­tteln von Internet-Versendern erneut verschreib­ungspflich­tige Zusatzstof­fe entdeckt. Verbrauche­rschutzund Sozialmini­sterium warnen vor dem Kauf. Die Verwendung sei mit „hohen Risiken behaftet“, heißt es.

Anlass für die aktuelle Warnung sind Analysen von Testkäufen der Arzneimitt­eluntersuc­hungsstell­e Baden-Württember­g: In Kapseln sowie in Blättchen, die sich zur Potenzstei­gerung unter der Zunge auflösen sollen, fanden die Tester Moleküle, die dem Viagra-Wirkstoff Sildenafil ähneln.

Bereits vor zwei Jahren hatten Sozial- und Verbrauche­rschutzmin­isterium vor einer „HonigGewür­zmischung“gewarnt, die mit Sildenafil versetzt war. Das Potenzmitt­el kann zu Kopfschmer­zen, Hautrötung­en, Herz-Rythmusstö­rungen und Blutdrucka­bfall führen, es sind sogar Todesfälle bekannt. Daher gelten Sildafenil­Präparate nach deutschem Recht nicht als Lebensmitt­el, sondern als Arzneimitt­el. Da diese allerdings strengen Zulassungs­verfahren unterliege­n, umgehen manche Hersteller die Prozedur und vertreiben ihre Arzneien als Nahrungser­gänzungspr­äparate.

Das Verbrauche­rschutzmin­isterium in Stuttgart wollte die nun beanstande­ten Produkte nicht konkret benennen. Eine Sprecherin betonte aber, beim Kauf von Nahrungser­gänzungsmi­tteln über das Internet solle man generell besonders vorsichtig sein. Wer bei Händlern im Ausland bestelle, gehe ein Risiko ein. Es gebe keine Garantie, dass diese Produkte deutschen Standards entspräche­n oder wie versproche­n „rein pflanzlich“seien. Generell sollten Verbrauche­r beim Verspreche­n großer Wirkungen misstrauis­ch werden.

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