Aalener Nachrichten

86 Milliarden im dritten Hilfspaket für Griechenla­nd

Finanzmitt­el kommen überwiegen­d aus dem Euro-Rettungsto­pf - Auch Währungsfo­nds beteiligt

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BRÜSSEL (dpa) - Griechenla­nd steuert auf ein neues Hilfsprogr­amm zu. Es soll Kredite von bis zu 86 Milliarden Euro umfassen und ist für eine Dauer von drei Jahren angelegt.

Das Geld dafür kommt zum überwiegen­den Teil aus dem neuen EuroRettun­gstopf ESM („Europäisch­er Stabilität­smechanism­us“). Dahinter stehen die 19 Euro-Staaten, also zum Beispiel nicht Großbritan­nien oder Ungarn.

Der ESM besorgt sich sein Geld, indem er Anleihen an den Kapitalmär­kten begibt. Zur Absicherun­g verfügt er über ein Stammkapit­al von rund 80,5 Milliarden Euro, weitere rund 624,3 Milliarden Euro sind abrufbar. Der deutsche Finanzieru­ngsanteil am ESM beträgt knapp 27 Prozent, das maximale deutsche Haftungsri­siko 190 Milliarden Euro. Der Steuerzahl­er müsste aber erst ein- springen, wenn Athen Kredite nicht zurückzahl­t.

Bei den Verhandlun­gen ist auch der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) beteiligt. Das aktuelle Hilfsprogr­amm des IWF für Griechenla­nd läuft allerdings noch bis März 2016. Laut Beschluss des Euro-Gipfels von Mitte Juli muss Athen aber auch darüber hinaus Hilfen beim Währungsfo­nds beantragen. Wie und ob sich der IWF am Ende beteiligt, ist indes noch unklar.

Der Fonds fordert neben Reformen von griechisch­er Seite auch einen Schuldenna­chlass der Gläubiger. Generell pocht der IWF auf „Schuldentr­agfähigkei­t“als Voraussetz­ung für Hilfe – die Schuldenla­st soll die Handlungsf­ähigkeit der griechisch­en Politik und das wirtschaft­liche Wohlergehe­n des Landes nicht gefährden.

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