Schulsanierungen werden deutlich teurer
OB Rentschler rechnet mit einem Bedarf von „35 plus x Millionen Euro“in den Jahren von 2016 bis 2020
AALEN - Die Sanierung der weiterführenden Aalener Schulen wird erheblich teurer als bislang angenommen. War man bisher von einem Finanzierungsbedarf von maximal 25 Millionen Euro, verteilt auf die Jahre 2014 bis 2018 ausgegangen, so spricht Oberbürgermeister Thilo Rentschler nun von „35 plus x Millionen“, die er in den Haushalten der Jahre 2016 bis 2020 mit jährlich bis zu acht Millionen Euro unterbringen möchte.
Im November vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat einem Programm zugestimmt, das in den kommenden Jahren die Sanierung der sechs weiterführenden Schulzentren der Stadt ermöglichen soll. Dazu gehören das Galgenberg-Schulzentrum mit der Schillerschule und der Galgenberg-Realschule, das Schubart-Gymnasium, die Kocherburgschule in Unterkochen, die KarlKessler-Schule und das KopernikusGymnasium in Wasseralfingen, die Gemeinschaftsschule Welland (die bisherige Hofherrnschule) in Hofherrnweiler und das TheodorHeuss-Gymnasium mit der benachbarten Uhland-Realschule. Finanzierungsbedarf: 20 bis 25 Millionen, verteilt auf mehrere Jahre.
„Anspruchsvolles Zeitalter“
„Wir brauchen deutlich mehr Geld“, sagt jetzt OB Thilo Rentschler in seinem Sommergespräch und verweist unter anderem auf deutlich gestiegene Baupreise, auf noch höhere Anforderungen beim Brandschutz und der energetischen Sanierung sowie auf die Notwendigkeit von elektronischen Alarmierungssystemen und einer zukunftsgerichteten pädagogischen Ausstattung. Unterm Strich kommt er auf einen „primären Bedarf“von „35 plus x Millionen Euro“, die er in den Haushalten von 2016 bis 2020 mit jeweils grob acht Millionen Euro einplanen will. „Wir haben da ein sehr anspruchsvolles Zeitalter vor uns“, meint Rentschler. Und hat deshalb auch bereits Kultusminister Andreas Stoch einen Brief geschrieben. „Das Land muss mithelfen, diese enorme Finanzierungslast zu tragen“, sagt Rentschler. Bisher fördert das Land nur den Neubau von Schulgebäuden, jetzt dürfe es bei dem enormen Sanierungsbedarf überall im Lande nicht zu kurz springen. Dabei ein Drittel der Kosten zu übernehmen, davon will der OB das Kul- tusministerium und Stoch überzeugen.
Mit dem ambitionierten Sanierungsprogramm sollen Aalens weiterführende Schulen nicht nur baulich fit, sondern auch konkurrenzfähig erhalten und wieder gemacht werden. „Schulpolitik in Aalen muss sich wieder darauf konzentrieren, dass Aalen eine Einpendler-Schul- stadt ist“, so der OB. Der damit unter anderem auf die Tatsache anspielt, dass im jetzt zu Ende gegangenen Schuljahr erstmals mehr Schüler täglich aus Aalen ausgependelt als auswärtige Schüler in die Stadt gekommen sind. Ein Magnet für Aalener Schüler war unter anderem die Gemeinschaftsschule der Essinger Parkschule.