Marschieren im Schlapphut
Brückenfest der Westhausener Fußballer wird 50
WESTHAUSEN (ij) - Am Freitag, 14. August, feiern die Fußballspieler des TSV Westhausen zum 50. Mal ihr Brückenfest. Zu diesem Zweck treffen sich die derzeit Aktiven und auch alle ehemaligen Fußballspieler um 19 Uhr am Bahnhof.
Mit Schlapphüten, alten Mänteln und Bierkrügen treten die Fußballspieler seit 50 Jahren vor diesem Bahnhof an, um mit Baumstämmen auf den Schultern und Fußballlieder singend durch das Dorf zu marschieren – zur Brücke am Schwimmbad. Die eigentliche Feier findet je nach Wetter vor oder unter der Brücke statt. Dabei haben die aus der A-Jugend zu den Aktiven stoßenden Spieler einige Mutproben zu bestehen.
Das Brückenfest wurde im Jahr 1965 von den damals aktiven Fußballspielern des TSV gegründet. Die Erste Fußballmannschaft stellte in dieser Zeit eine der besten Mannschaften im Altkreis Aalen und spielte viele Jahre in der A-Klasse Kocher/Rems (gleichbedeutend mit der heutigen Bezirksliga) gegen namhafte Vereine aus den Kreisen Heidenheim und Schwäbisch Gmünd. Sogar der VfR Aalen spielte damals in dieser Klasse um Punkte gegen die Mannschaft des TSV Westhausen.
Brücke statt Kiesgrube
Eines Tages beschlossen diese Spieler, zur Festigung ihrer Kameradschaft ein Fest zu feiern. Dieses Fest sollte ursprünglich am Waldrand bei einer Kiesgrube stattfinden. Als es aber den ganzen Tag über in Strömen regnete, beschlossen die Spieler kurzerhand, das Geschehen unter die Brücke am Schwimmbad zu verlegen. Damit Regen und Dreck den Spielern nichts anhaben konnte, beschlossen sie spontan, alte Klamotten anzuziehen und alte Hüte aufzusetzen.
Die kommende Fußballrunde verlief so erfolgreich, dass die Erste Fußballmannschaft damals um ein Haar in die II. Amateurliga aufgestiegen wäre, und so kam man überein, das Brückenfest von nun an jedes Jahr zu wiederholen. Die Namen der Gründer des Brückenfestes sind in einer Tafel, die vor einigen Jahren an der Wand der Brücke angebracht wurde, verewigt.