IAAF suspendiert 28 Athleten
MONTE CARLO (SID) - Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat wegen auffälliger Werte bei DopingNachtests der WM 2005 in Helsinki und 2007 in Osaka Ermittlungen gegen 28 Athleten eingeleitet und diese vorläufig suspendiert. Namen und Nationalitäten der Sportler nannte die IAAF nicht, es sei aber kein Sportler dabei, der bei der WM in Peking an den Start gehe. Die Mehrzahl der betroffenen Athleten habe ihre Karriere ohnehin beendet. Einige seien bereits bestraft worden und nur noch wenige aktiv.
Den 28 Athleten wurden in 32 nachträglich analysierten Urintests auffällige Werte im Dopinglabor in Lausanne nachgewiesen. „Die jüngsten wissenschaftlichen Durchbrüche in der Anti-Doping-Technologie wurden bei den Nachtests dieser Proben genutzt, um es uns zu ermöglichen, die zuvor nicht nachweisbaren Substanzen zu finden“, erklärte Martial Saugy, der Direktor des Schweizerischen Labors für Dopinganalysen. Schon 2013 waren bei Nachtests sechs positive Proben der WM 2005 entdeckt worden. Darunter befanden sich mit Hammerwerferin Olga Kusenkowa (Russland), Kugelstoßerin Nadeschda Ostaptschuk und Hammerwerfer Iwan Tichon (beide Weißrussland) drei Goldmedaillengewinner. Dazu kamen die WM-Zweiten Wadim Dewjatowski (Weißrussland/Hammer) und Tatjana Kotowa (Russland/Weit) sowie der Kugel-Sechste Andrej Michnewitsch (Weißrussland). ARD-Redakteur Hajo Seppelt und sein Team hatten zuletzt in einer Dokumentation Vorwürfe gegen Russland und Kenia erhoben. Die Auswertung einer Datenbank des Weltverbandes mit 12 000 Blutwerten ergab den Schluss, dass es bei einem Siebtel der Proben Hinweise auf Dopingvergehen gebe.