Tanzen gegen Gewalt an Frauen
Flashmob vor dem Aalener Rathaus – Rentschler nimmt US-Präsident Trump ins Visier
AALEN (an) - Beim Tanzflashmob gegen Gewalt an Frauen und Mädchen vor dem Aalener Rathaus hat OB Thilo Rentschler den neuen US-Präsidenten ins Visier genommen. Man dürfe nicht Menschen mit einem so problematischen Frauenbild die Bühne überlassen.
AALEN - Ein bewegtes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen haben am späten Dienstagnachmittag deutlich mehr als die erwarteten 50 Menschen beim Tanzflashmob vor dem Aalener Rathaus gesetzt. Unter die tanzenden Frauen und Mädchen hatten sich auch einige Männer gemischt, darunter auch Oberbürgermeister Thilo Rentschler, der eifrig mitmachte.
Solche Tanzflashmobs gab es am Dienstag weltweit. Um damit überall deutlich zu machen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein Ende haben muss, aber auch, um auf Frauenrechte und Gleichberechtigung aufmerksam zu machen.
Begeistert sei er, dass so viele mit dabei seien, sagte Rentschler, bevor er selbst anfing, Beine, Hüften und Arme zu schwingen. Von Aalen gehe an diesem Tag ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Und das nicht nur vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Silvesternacht in Köln 2015. Sondern besonders auch in einer Welt, die sich seit der Präsidentenwahl in den USA, Wahlkampf und Vorwahl eingeschlossen, verändert habe. Der neu gewählte US-Präsident, so Rentschler, habe sich nicht nur durch frauenfeindliche Äußerungen hervorgetan, sondern habe, wie sich zeige, offenbar insgesamt ein „problematisches Frauenbild“. „Wir dürfen nicht solchen Menschen die lokale und die weltpolitische Bühne überlassen“, sagte der Aalener OB unter Beifall. „Wir tanzen dagegen an.“
Und das taten die geschätzt 80 Mittänzerinnen und -tänzer jeden Alters dann auch nach der Choreografie der Tanzlehrerin Sabine Hutter von der „Neuen Tanzschule“in Aalen. Und weil’s so toll flutschte, lud Katharina Oswald, die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamts, gleich noch zu einer Wiederholung ein.
Seit 2012 gibt es die weltweite Kampagne „One Billion Rising“(Eine Milliarde erhebt sich) für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler hatte sie damals initiiert. „One Billion Rising“heißt auch der Song, auf den am Dienstag getanzt wurde und dessen Text Oswald auf Deutsch vorlas.