Beschäftigte der Hochschule streiken
Gewerkschaften fordern insgesamt sechs Prozent mehr Geld
AALEN (uhl/dpa) - Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes sind am Dienstag im Südwesten neue Warnstreiks angelaufen. Auch Mitarbeiter der Aalener Hochschule protestierten am Vormittag in Stuttgart.
Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte, machten am frühen Morgen die Autobahnmeistereien den Anfang. Neben den Hochschulen Ulm und Ravensburg-Weingarten kam es auch an der HS Aalen zu Protesten. Da nach zwei Verhandlungsrunden für die Beschäftigten immer noch kein Angebot vorliege, „müssen die Beschäftigten mit den Füßen abstimmen“, sagte Maria Winkler Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm.
Mehr als 100 Menschen aus dem Bezirk Ostwürttemberg-Ulm beteiligten sich am Warnstreik, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Elisabeth Mehrlich auf Anfrage der „Aalener Nachrichten“. Beschäftigte der Aalener Hochschule waren ebenfalls vertreten, „doch in der vorlesungsfreien Zeit liegt hier nicht unser Schwerpunkt“, so Mehrlich weiter. Deshalb sei bei der zweiten Runde auch die PH Schwäbisch Gmünd nicht zum Streik aufgerufen worden. Mit Warnstreiks und Protestaktionen wollen die Gewerkschaften Verdi und GEW in Baden-Württemberg den Druck erhöhen. Neben einer zentralen Kundgebung in Stuttgart waren am Dienstag Demonstrationen etwa in Freiburg, Heidelberg und Karlsruhe geplant. Die Organisatoren rechneten im Vorfeld mit insgesamt 2000 bis 4000 Teilnehmern.
Verdi und GEW erhöhen Druck
Es geht im Südwesten um 285 000 Beschäftigte, von denen 185 000 verbeamtet sind. Die Gewerkschaften fordern insgesamt sechs Prozent mehr Geld für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. Für die Auszubildenden der Länder wird eine monatliche Erhöhung um 90 Euro sowie die Übernahme nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung gefordert. Die Arbeitgeberseite hält das für zu viel. Laut Gewerkschaftsseite bieten die gestiegenen Steuereinnahmen im vergangenen Jahr sowie das vorhergesagte Plus für 2017 „ausreichend Spielräume für diese Forderungen“. Weiter verhandelt werden soll am Donnerstag und Freitag.