Sie reiten wieder
Nach drei Jahren Pause sind am 16. und 17. September wieder Pferdetage in Ellwangen
ELLWANGEN - Nach längerer Pause sind am Samstag und Sonntag, 16. und 17. September, wieder Pferdetage in Ellwangen. Nach dem Bundespferdefestival 2014 brauchten die Vereine eine Pause. Geht’s nach ihnen, soll es auch künftig regelmäßig Pferdetage geben.
Das Bundespferdefestival über die Bühne zu bringen, war für Stadt und Vereine eine Riesennummer. Dass es nicht gleich im Jahr darauf wieder Pferdetage geben würde, war deshalb klar. Nun sind aus zwei Jahren Pause drei geworden, was auch am Wechsel bei den Verantwortlichen liegt. Beim Pferdesportkreis haben mit Wolfgang Walter und Lukas Vogt zwei alte Kämpen aufgehört. Vor allem Vogt hatte jede Menge Organisationsarbeit geleistet.
Der neue Vorsitzende des Pferdesportkreises, Hans-Peter Ruberg, Edwin Schuster vom Bezirkspferdezuchtverein Aalen / Ellwangen, August Hald vom Reit- und Fahrverein Ellwangen und Citymanagerin Verena Kiedaisch haben sich schon die ersten Gedanken gemacht. Klar ist, die Pferdetage bleiben auf dem Schießwasen, wo auch das Bundespferdefestival war. Dort wird es wieder eine Arena für die Vorführungen geben. Klar ist auch, die Wirte übernehmen die Bewirtung nicht. Jetzt sucht die Stadt nach Partnern, eventuell übernehmen die Vereine diesen Part selbst.
Erste Anmeldungen für die Nacht der Pferde sind da
Geplant ist wieder eine Nacht der Pferde, die mit ihrem fantasievollen Programm immer Tausende von Besuchern in die Stadt gezogen hat. Einige Vereine haben sich schon gemeldet, sagt Ruberg. Mit dabei ist auf jeden Fall die Friesenquadrille. Anders als sonst werden am Samstag nicht die Meisterschaften im Breitensport ausgetragen. Die sind nach Bettringen vergeben. Dafür wird überlegt, einige Wettbewerbe des Bundes pferde sport festivals anzubieten, zum Beispiel die für Menschen mit Handicap. Die könnten auch anderen Mut machen. Therapeutisches Reiten ist ein wichtiges Thema.
Mit Sternritt und Pferdesegnung soll der Sonntag beginnen. Wobei Ruberg sich fragt, ob es so viele Beiträge braucht wie früher, um das mehrstündige Programm zu gestalten. Man könne die Blöcke ja auch wiederholen, sagt er. Das wäre schön für die Vereine, die sich dann nicht nur einmal präsentieren könnten, und für die Zuschauer, die erfahrungsgemäß zwischen Reitarena und dem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt hin- und herpendeln.
„Wir versuchen, die Zucht ein bisschen mehr zu integrieren“, sagt Edwin Schuster. Immerhin hat die Region mit Zöbingen die größte Fohlenschau in Süddeutschland und auch das süddeutsche Freispringchampionat in Röhlingen strahlt weit über die Grenzen der Stadt hinaus.
„Unser aller Ziel ist es, der Bevölkerung das Pferd näherzubringen“, sagt Schuster. Zu den Pferdetagen kommen jede Menge Besucher, gleichzeitig haben die Vereine Probleme mit dem Nachwuchs. Zwar ist dieser Trend in Ellwangen noch nicht angekommen. Aber man muss ja nicht warten, bis er da ist. Und um Begeisterung für Pferde zu wecken, eignen sich wohl weniger Veranstaltungen besser als die Pferdetage. Darüber, wie man Nachwuchs findet, macht sich Ruberg einige Gedanken. „Es geht leicht bröckelnd abwärts.“Der häufige Nachmittagsunterricht an der Schule macht es nicht einfacher. Die Ellwanger bieten deshalb von März bis Oktober einmal im Monat einen Kindernachmittag an, erzählt August Hald. Im Verein blieben aber nur wenige hängen. Es gibt zu viele andere Angebote.
Die Pferdetage könnten auch eine Chance sein, die Reiter einzubinden, die nicht im Verein organisiert sind. „Da gibt es die ganz breite Masse, die nur ausreiten will. Die als Gruppe zu erreichen, ist schwierig“, sagt Ruberg. Vielleicht könnte das mit Rat und Tat und fachlichem Wissen gelingen, zum Beispiel mit Beratung und Vorträgen parallel zum Programm in der Reitarena. Themen gäbe es genug, von der Fütterung, über Einzäunung, Embryonen-Transfer, Düngeverordnung oder die Gefahren durch das Jakobs-Kreuzkraut. Daran sind im vergangenen Jahr neun Pferde in Bayern gestorben.