Tanzender Rollstuhlfahrer auf der Bühne
Bezauberndes Ballett „Winterreise“der Städtischen Musikschule Aalen
AALEN - So voll hat man den Herbert-Becker-Saal der Städtischen Musikschule Aalen selten erlebt wie am vergangenen Samstag. Die Ballettklassen von Raina Hebel und Elena Wirth hatten zur getanzten „Winterreise“eingeladen. Die Zuschauer saßen auf den Treppen und standen den Wänden entlang, die Kinder lagen vor der Bühne.
Kein Wunder, denn außer den Eltern wollten auch Omas und Opas, Onkel und Tanten, Freundinnen und Freunde der Ballett-Eleven das getanzte Wintermärchen erleben. Fast unglaublich, dass das ganze Programm in nur einem Monat einstudiert wurde. Das spricht für die Intensität des Unterrichts der beiden Ballett-Lehrerinnen Raina Hebel und Elena Wirth, aber auch für die Tanzfreude und das Engagement der über 50 Schülerinnen und Schüler.
Unmöglich bei so vielen Talenten im Solo- und Gruppentanz alle Namen aufzuzählen. Alle waren mit Feuereifer, Hingabe und Konzentration dabei. Schneeflocken in Tüll wirbelten über die Bühne, Pirouetten drehten sich in atemberaubendem Tempo, Formationen bewegten sich im Rhythmus der Musik. Attraktiv das präzis agierende SchneeräumKommando, aber auch die mitreißende Schlittenfahrt und das reizende Schlittschuhpaar.
Berührend der tanzende Rollstuhlfahrer (Thomas Ziegler), der sich nach den Klängen des Ave Maria mit der einfühlsamen Partnerin (Elene Wirth) über die Bühne bewegte. Eindrucksvoll der Tanz aus dem Ballett „Schwanensee“von Tschaikowsky. Heftig und wild ging es bei den russischen Tanzszenen zu, in die sich überraschend noch eine Erwachsenengruppe mit acht Tänzerinnen integrierte.
Dass die bunte Schau so wirkungsvoll über die Bühne gehen konnte, ist der perfekten Technik und den raffinierten Lichteffekten (Horst Franke) zu danken. Für die farbenprächtige Vielfalt der Kostüme sorgten Margit Heinrich und Raina Hebel.
Die Spenden der Veranstaltung, eingesammelt von den vier kleinen Tanzboys der Truppe, dienen den Materialen für die Kostüme.