Ärger über längst beschlossene Sache
Wasseralfinger Ortschaftsrat kann den Waldkindergarten in Treppach nur noch „abnicken“
AALEN-WASSERALFINGEN - Gegen einen Waldkindergarten haben sie nichts. Aber das Vorgehen stößt einigen Wasseralfinger Ortschaftsräten ziemlich sauer auf: Auf dem Weg zum künftigen Waldkindergarten in Treppach wurden jetzt bereits die Parkplätze geschottert und Ausweichstellen angelegt. Was die Bürgervertreter so ärgert – sie dürfen den künftigen Waldkindergarten eines Trägervereins im Bodenbachtal auf einer städtischen Wiese am Waldrand nur noch „abnicken“.
Über das Vorhaben wurden sie vom Bezirksamt so gut wie nicht informiert. Im Ortschaftsrat stand es nie auf der ordentlichen Tagesordnung. Das ist es, was einige Räte so verstimmt. Abgestimmt wurde in Wasseralfingen nicht. Das hat der Gemeinderat erledigt, weil es in seine Zuständigkeit fällt. Einige Räte ärgern sich auch nicht über den Gemeinderat, in dem sie für den Waldkindergarten stimmten, sondern über das Wasseralfinger Bezirksamt. Sie wollen aber vor der Sitzung ihrem Ärger nicht „offiziell“Luft machen. „Anrüchig“hatte Josef-Anton Fuchs (CDU) das Vorgehen zuletzt genannt und Peter Ott (SPD) stellte den Antrag, dass der Waldkindergarten in der nächsten Sitzung (am Dienstag) vorgestellt werden soll.
Es geht um das Areal im Bodenbachtal nordöstlich von Treppach in Nähe der Gemarkungsgrenze zu Fachsenfeld. Der Träger „WaFaVi Naturprojekte“will hier ab dem Frühsommer einen Waldkindergarten mit zunächst 20 Plätzen einrichten. Am 16. Juni 2016 hatte der Gemeinderat bereits einstimmig den Waldkindergarten im „Paket“der örtlichen Kindertagesbetreuung beschlossen. Damals stand der Platz dafür noch nicht fest. 25 mögliche Standorte wurden vom Träger erkundet, bis Treppach in die engere Wahl kam. Im Herbst gab es Gespräche mit dem Sozialamt, der Verwaltung, dem Forst und der unteren Naturschutzbehörde. Fazit: Es gibt keine größeren Bedenken.
Die hat mancher Ortschaftsrat aber schon. Beispielsweise seien keinerlei Naturschutzauflagen zu erkennen, so der Vorwurf. Es wird mit wesentlich mehr Verkehr in dem engen Tal gerechnet als die maximal zwölf erwarteten Fahrzeuge am Morgen und am Mittag. Und die Einmündung in den Weg von der teils stark befahrenen Treppacher Hauptstraße (Bodenbachstraße) sei nicht ungefährlich. Die Verkehrsschau, so ein weiterer Vorwurf, sehe sich das Ganze aber erst im April an.
Gelände muss zahlreiche Kriterien erfüllen
Die größte Kritik hagelt es aber, dass man schlichtweg kaum oder so gut wie nicht unterrichtet wurde über die Vor-Ort-Gespräche und die Gespräche des Trägers mit der Wasseralfinger Verwaltung. Für den Standort hatte die Stadt mehrere Faktoren geprüft – ausreichend Parkplätze, geeigneter Wald in der Nähe, kein reiner Nordhang, kein Verkehrslärm, keine Handymasten in der Nähe, keine Hundelauf-Strecke direkt am Grundstück. Das Gelände erfüllt demnach alle Voraussetzungen. Im Januar hatte die Stadt begonnen, Parkplätze zu schottern. Vor wenigen Tagen wurden die Ausweichstellen fertig. Am Dienstag liegen das Vorhaben und der künftige Pachtpreis (30 Euro pro Jahr) dem Ortschaftsrat zur Abstimmung vor.