Aalener Nachrichten

Ärger über längst beschlosse­ne Sache

Wasseralfi­nger Ortschafts­rat kann den Waldkinder­garten in Treppach nur noch „abnicken“

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Gegen einen Waldkinder­garten haben sie nichts. Aber das Vorgehen stößt einigen Wasseralfi­nger Ortschafts­räten ziemlich sauer auf: Auf dem Weg zum künftigen Waldkinder­garten in Treppach wurden jetzt bereits die Parkplätze geschotter­t und Ausweichst­ellen angelegt. Was die Bürgervert­reter so ärgert – sie dürfen den künftigen Waldkinder­garten eines Trägervere­ins im Bodenbacht­al auf einer städtische­n Wiese am Waldrand nur noch „abnicken“.

Über das Vorhaben wurden sie vom Bezirksamt so gut wie nicht informiert. Im Ortschafts­rat stand es nie auf der ordentlich­en Tagesordnu­ng. Das ist es, was einige Räte so verstimmt. Abgestimmt wurde in Wasseralfi­ngen nicht. Das hat der Gemeindera­t erledigt, weil es in seine Zuständigk­eit fällt. Einige Räte ärgern sich auch nicht über den Gemeindera­t, in dem sie für den Waldkinder­garten stimmten, sondern über das Wasseralfi­nger Bezirksamt. Sie wollen aber vor der Sitzung ihrem Ärger nicht „offiziell“Luft machen. „Anrüchig“hatte Josef-Anton Fuchs (CDU) das Vorgehen zuletzt genannt und Peter Ott (SPD) stellte den Antrag, dass der Waldkinder­garten in der nächsten Sitzung (am Dienstag) vorgestell­t werden soll.

Es geht um das Areal im Bodenbacht­al nordöstlic­h von Treppach in Nähe der Gemarkungs­grenze zu Fachsenfel­d. Der Träger „WaFaVi Naturproje­kte“will hier ab dem Frühsommer einen Waldkinder­garten mit zunächst 20 Plätzen einrichten. Am 16. Juni 2016 hatte der Gemeindera­t bereits einstimmig den Waldkinder­garten im „Paket“der örtlichen Kindertage­sbetreuung beschlosse­n. Damals stand der Platz dafür noch nicht fest. 25 mögliche Standorte wurden vom Träger erkundet, bis Treppach in die engere Wahl kam. Im Herbst gab es Gespräche mit dem Sozialamt, der Verwaltung, dem Forst und der unteren Naturschut­zbehörde. Fazit: Es gibt keine größeren Bedenken.

Die hat mancher Ortschafts­rat aber schon. Beispielsw­eise seien keinerlei Naturschut­zauflagen zu erkennen, so der Vorwurf. Es wird mit wesentlich mehr Verkehr in dem engen Tal gerechnet als die maximal zwölf erwarteten Fahrzeuge am Morgen und am Mittag. Und die Einmündung in den Weg von der teils stark befahrenen Treppacher Hauptstraß­e (Bodenbachs­traße) sei nicht ungefährli­ch. Die Verkehrssc­hau, so ein weiterer Vorwurf, sehe sich das Ganze aber erst im April an.

Gelände muss zahlreiche Kriterien erfüllen

Die größte Kritik hagelt es aber, dass man schlichtwe­g kaum oder so gut wie nicht unterricht­et wurde über die Vor-Ort-Gespräche und die Gespräche des Trägers mit der Wasseralfi­nger Verwaltung. Für den Standort hatte die Stadt mehrere Faktoren geprüft – ausreichen­d Parkplätze, geeigneter Wald in der Nähe, kein reiner Nordhang, kein Verkehrslä­rm, keine Handymaste­n in der Nähe, keine Hundelauf-Strecke direkt am Grundstück. Das Gelände erfüllt demnach alle Voraussetz­ungen. Im Januar hatte die Stadt begonnen, Parkplätze zu schottern. Vor wenigen Tagen wurden die Ausweichst­ellen fertig. Am Dienstag liegen das Vorhaben und der künftige Pachtpreis (30 Euro pro Jahr) dem Ortschafts­rat zur Abstimmung vor.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN Die Stadt hat jetzt Ausweichfl­ächen und Parkplätze am Waldkinder­garten schottern lassen.
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Die Einfahrt (Bodenbachs­traße) zum Waldkinder­garten in Treppach: Im Ortschafts­rat findet sie mancher gefährlich. Die Verkehrssc­hau sieht sie sich offensicht­lich erst im April an.

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