Aus Fotos werden Texte
Theater der Stadt Aalen präsentiert Ergebnisse eines Experiments
AALEN (an) - Die Ergebnisse eines Experiments im Rahmen des soziokulturellen Projekts „Boulevard Ulmer Straße“präsentiert das Theater der Stadt Aalen am 10. und 17. März jeweils 20 Uhr in der Villa Stützel.
Warum steht ein brennender Einkaufswagen auf den Gleisen der GSA? Wieso spielen Pfarrer und Imam Fußball? Was vergräbt der Anzugträger im Garten der Alten Reichsbank? Acht Bildmotive hat das Theater für das Projekt „Der Augenblick“an signifikanten Orten der Ulmer Straße aufgenommen, im Oktober plakatiert und zum Spekulieren und Fabulieren eingeladen. Die Ergebnisse sind nun in der Villa Stützel – und im Internet – zu erleben. Im Rahmen von „Boulevard Ulmer Straße“wurden Schreibwerkstätten angeboten, zudem hat das Theater acht professionelle Autoren des Kinderund Jugendtheaters, die in den letzten 25 Jahren in Aalen aufgeführt wurden, eingeladen, zu einem der Bilder eine kurze Szene zu schreiben. Die Texte werden am 10. und 17. März in der Villa Stützel vom Ensemble des Theaters teils vorgelesen, teils szenisch präsentiert. Zusätzlich sind die Texte als Minihörspiele per QRCode am jeweiligen Plakat abrufbar.
„Normalerweise inszenieren wir Stücke, die dann in Aufführungsfotos dokumentiert werden“, erläutert Winfried Tobias vom Theater, der das Projekt initiiert hat. „Diesmal wollten wir den Spieß umdrehen und schauen, was erstens für Texte entstehen, wenn das Bild am Anfang steht. Und was zweitens passiert, wenn wir diese Szenen in den leeren Bühnenraum zurückholen.“
Der Leiter des Kinder- und Jugendtheaters freut sich über die große Bandbreite – von Volker Ludwig vom Berliner Grips-Theater über Jürg Schlachter, mit dessen „Froschkönig“1991 das Aalener Theater eröffnet wurde, bis zur Schubart-Förderpreis-Trägerin Karen Köhler. Bereichert wird diese Vielfalt noch durch die Ergebnisse der Schreibwerkstätten. Aus über hundert Texten von Jugendlichen und Erwachsenen hat Workshopleiter Lorenz Hippe eine „knackige Auswahl“zusammengestellt.
www.theateraalen.de. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Platzkapazität empfiehlt das Theater eine Reservierung unter info@theateraalen.de.