Ruine der alten Eishalle holt nun doch der Bagger
Abbrucharbeiten sollen bis Ende Juli erledigt sein – Rückwand muss als Teil einer Grünböschung Hang stabilisieren
AALEN - Die Tage der baulichen Reste der ehemaligen Aalener Eishalle sind gezählt: Bis spätestens Ende Juli soll die Ruine des einstigen Betriebsgebäudes am westlichen Ende des Greutplatzes abgerissen sein. An ihrer Stelle soll eine Grünböschung angelegt werden. Vor der Ruine, im mobilen Eispark auf der Fläche der ehemaligen Eishalle, ist am Sonntag die Saison 2016/2017 zu Ende gegangen. Sie hat mit über 33 000 Besuchern mehr Kufenflitzer verzeichnet als die Saison zuvor.
Den Abbruch des 1972 erbauten Betriebsgebäudes der ehemaligen Eishalle hatte Oberbürgermeister Thilo Rentschler in der letzten Sitzung des Gemeinderats am 22. Februar als nichtöffentlich gefassten Beschluss des Technischen Ausschusses eine Woche zuvor bekanntgegeben. Auf Nachfrage hat die Stadtverwaltung den „Aalener Nachrichten“nun bestätigt: Der Abbruch soll im zweiten Quartal des Jahres beginnen und bis Ende Juli abgeschlossen sein. Bereits im März sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden.
Sportplatz darf nicht abrutschen
Das gesamte Gemäuer des alten Betriebsgebäudes soll bei den Abrissarbeiten verschwinden. Bis auf die Rückwand. Sie soll nach Auskunft des Presseamts der Stadt statisch gesichert werden und muss dann zur Stabilisierung der Böschung zum GreutSportplatz hin stehen bleiben. Ohne die Rückmauer könnte der Hang ins Rutschen kommen. Mithilfe von Füllmaterial soll bei der Stabilisierung der Rückwand eine Böschung in einem 30-Grad-Winkel entstehen, die dann mit Humus überdeckt und schließlich begrünt werden soll.
Die Stabilität des Hangs zum Sportplatz hin war bislang der Grund, weshalb die Reste des Betriebsgebäudes den Abriss der Aalener Eislaufhalle bis heute überlebt haben. 2009 hatte der Abriss der Halle begonnen. Übrig blieben zunächst die Bodenplatte sowie das Betriebsgebäude, in dem sich einst auch die Sanitärräume und ein Restaurant befunden hatten. Denn die vom Gemeinderat damals genehmigten 550 000 Euro reichten nur zum Abtrag der eigentlichen Halle mit ihrer Stahlträgerkonstruktion.
Abriss erschien zu teuer
Erst im April 2011 gab der Gemeinderat dann grünes Licht, für 25 000 Euro auch die Reste vollends niederzumachen. Bevor die Bagger allerdings anrückten, ließ die Stadt vorsichtshalber den Hang dahinter mithilfe von Statikern, Geologen und sogar Bodenbohrungen auf seine Festigkeit hin überprüfen. Ergebnis: Würde man die Eishalle-Ruinen abreißen, könnte der Hang ins Rutschen kommen. Eine Hangsicherung mit Stützmauer und Verankerungen hätte mit 185 000 Euro zu Buche geschlagen, eine preiswertere Variante wäre für 70 000 Euro die gewesen, die hintere Rückwand der Eishallen-Reste stehen zu lassen, sie mit Stahlelementen zu stabilisieren und das Gebilde dann mit einem Erdwall anzuböschen. Weil dem zuständigen Gemeinderatsausschuss beide Möglichkeiten zu teuer erschienen, fiel der Beschluss, nichts zu machen und die Reste der alten Eishalle, sprich die Ruine des Betriebsgebäudes als Sicherung für den Hang einfach stehen zu lassen. Offenbar hat nun in diesem Punkt im Gemeinderat ein spätes Umdenken stattgefunden, wie der jüngste Abbruchbeschluss zeigt.