Pfauth und Bauer bleiben an der Spitze
Versammlung des Bezirksvereins für Bienenzucht – Angebote sollen ausgebaut werden
ELLWANGEN-EIGENZELL (afi) - Die Imker stehen mit ihren Bienen in den Startlöchern. Die neue Saison beginnt. Bei der Frühjahrsversammlung des Ellwanger Bezirksvereins für Bienenzucht in der Eigenzeller Gymnastikhalle hat man einen erwartungsvollen Blick auf die neue Saison geworfen. Bei den Wahlen wurden Rita Bauer und Alois Pfauth einstimmig als Vorsitzende bestätigt. Als Gastredner referierte Peter Griesinger zum Thema „Vermehrung und Zucht der Honigbiene“.
Im Großen und Ganzen waren die Imker zufrieden. Die meisten hatten ihre Bienen trotz zum Teil 20 Grad Minus im Januar gut über den Winter gebracht. Vorsitzender Alois Pfauth und Wahlkreisvorsitzender Rudolf Winkler sprachen aber auch von Imkern, die wegen der Varoamilbe bis zu 80 Prozent ihrer Völker verloren haben. „Meistens ist der Imker selber daran schuld. Das fängt schon bei der richtigen Spätsommerpflege an. Wenn da nicht intensiv gegen die Milbe vorgegangen werde, breche das Volks spätestens im Winter zusammen“, sagten Winkler und Pfauth.
Alois Pfauth als Vorsitzender mahnte, dass man bei Völkerverlusten auf keinen Fall auf Kunstschwärme, die teilweise aus dem Ausland kämen, zurückgreifen solle. „Damit ist die Gefahr groß, dass wir den Beutenkäfer, einen weiteren gefürchteten Feind der Bienenvölker, einschleppen. „Wenn wir gesunde und starke Völker haben, muss uns nicht bange sein, dann bekommen wir auch genügend Honig“, sagte er. Zweiter Vorsitzender Harald Werner blickte zurück auf Jungimkerkurse. Diese erhalten kostenlose Tipps in Theorie und Praxis. Werner erwähnte die Teilnahme an der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd (2015) und die Renovierung des Lehrbienenstands am Schloss. Die monatlichen Stammtische vertiefen die Kenntnisse der Imker. Das Schauschleudern werde von der Bevölkerung immer besser angenommen. An der Honigschulung hätten 23 Interessierte teilgenommen.
Kassierer Bernd Kreidler legte seinen Kassenbericht vor und berichtete von 220 Mitgliedern, deren Durchschnittsalter bei 57,4 Jahren liege. Diese Mitglieder hätten zusammen 1601 Völker, also pro Imker im Schnitt sieben Völker. Engagierte Mitglieder also, die schon zum Teil jahrzehntelang dabei sind. Das wurde bei den Ehrungen deutlich. Geehrt wurden Wilhelm Köhler, Rosenberg, Helmut Rettenmaier, Westhausen, Werner Rupp, Bühlerzell, Günter Schlageter, Rosenberg, Alois Schreckenhöfer senior, Rosenberg, Anton Schreckenhöfer, Neuler, Andreas Veile, Pfahlheim, Josef Walter, Jagstzell. Bereits 50 Jahre dabei sind Herbert Erneker, Westhausen, Franz Spaag, Röhlingen und Alfred Veile, Pfahlheim.
Veredelung wird weiter forciert
Vorsitzende Rita Bauer gab einen Ausblick auf Geplantes. „Wir haben schon Vieles angekurbelt, möchten aber noch mehr tun“, sagte sie. „In unserem Team gibt’s noch Plätze für ehrenamtliche Helfer, die uns bei den geplanten Lehrgängen und Vorträgen unterstützen. Wir wollen die Veredelung der Bienenprodukte weiter forcieren“, sagte sie. Dazu gehört in erster Linie natürlich der Honig (Honigprämierung). Aber auch Propolis und Pollen haben in der Gesundheitspflege große Namen. Und … wir wollen eine Züchtergruppe bilden.
Das passte zum Referat von Peter Griesinger, der über Vermehrung und Zucht der Honigbiene sprach. Er zeigte anhand einer Pyramide die verschiedenen Züchtermöglichkeiten auf, beginnend von der Schwarmbildung bis hin zur Zuchtauslese. „Mit der Zucht wollen wir Königinnen, die sanfte Völker schaffen“, sagte er. Die Völker müssten wabenstetig, schwarmträge, varoaressistent sein und viel Honig eintragen. Griesinger ging in seinem rund einstündigen Vortrag darauf ein, wie man solche Königinnen züchtet. Dabei legte er auch großen Wert auf den Drohn (männliche Biene), der in seinen Augen nicht nur faul und gefräßig sei. Ohne Drohnen keine Befruchtung der Königin. Damit schließe sich der komplexe Kreis der Königinnenzucht.