Keine Windräder in Adelmannsfelden/Abtsgmünd
Hahn und Kiemel sehen EnBW-Absage in Sachen Windkraftanlagen gelassen
ABTSGMÜND/ADELMANNSFELDEN - Die EnBW ODR hat in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass sie ihren Genehmigungsantrag für den Bau und Betrieb des Windparks Adelmannsfelden/Abtsgmünd mit sechs Anlagen zurückzieht. Als Grund führt sie Artenschutzrechtliche Bedenken an. Im Umfeld des Projekts ist ein Schwarzstorchhorst entdeckt worden.
Die Nachricht kam jetzt nicht überraschend. Zumindest nicht für Bürgermeister Armin Kiemel aus Abtsgmünd. „Das Projekt stand schon seit einiger Zeit auf wackligen Füßen. Allein die zu erwartenden riesigen Erschließungs- und Zuwegungskosten für den Windpark Adelmannsfelden/Abtsgmünd waren von Anfang an sehr hoch. Das hat auch die EnBW ODR gewußt“, sagte Kiemel unserer Zeitung.
Somit war die jetzige Entdeckung eines Schwarzstorchhorsts im ausgewiesenen Windparkgebiet der Gnadenstoß für das Projekt. Zumindest zwei der insgesamt sechs Anlagen wären nicht mehr realisierbar gewesen. Mit den restlichen vier Anlagen hätte der Windpark nicht wirtschaftlich gefahren werden können.
Und auch ein weiteres Artenschutzrechtliches Gutachten hätte die EnBW ODR nicht nur nochmals viel Geld gekostet, sondern das Genehmigungsverfahren mindestens um ein weiteres Jahr hinausgezögert. Dann wäre auch die lukrative Einspeisevergütung für den Strom in diesem Jahr dahin gewesen. „Uns war ehrlich gesagt von einem Schwarzstorch in diesem Gebiet nichts bekannt“, sagt Bürgermeister Edwin Hahn aus Adelmannsfelden. Auf der Gemarkung seiner Gemeinde sollten fünf Windkraftanlagen entstehen, Abtsgmünd hätte eine Anlage zu tragen gehabt. „Von den Abständen zur nächsten Wohnbebauung her gesehen, wären die Windräder sicher unproblematisch gewesen“, sind sich beide Bürgermeister einig.
Fakt ist aber auch, daß beide Gemeinden durch den Bau der Windkraftanlagen keinen finanziellen Nutzen gezogen hätten und kein Cent mehr in die Gemeindekasse, über Pacht oder Ähnliches, geflossen wäre. „Die vorliegenden Fakten werden von uns anerkannt“, sagt Hahn kurz und bündig. Ähnlich gelassen sieht es Kiemel. Theoretisch könnte das Land noch über eine weitere öffentliche Ausschreibung nach anderen Projektierern und Investoren für das Windkraftprojekt Adelmannsfelden/Abtsgmünd suchen. Die Wahrscheinlichkeit aber jemand anderes für den Windpark zu erwärmen, sind nicht sonderlich hoch, denn die Voraussetzungen bleiben die gleichen wie bei der EnBW ODR.
Beim Windpark Rosenberg müssen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative „Windkraft mit Vernunft“derweil weiter an der Hoffnung eines Erfolgs einer zivilrechtlichen Klage gegen das geplante Projekt festhalten.