Aalener Nachrichten

Murrbahn: Ball liegt beim Bundesverk­ehrsminist­er

Abgeordnet­e aus dem Rems-Murr-Kreis nehmen Stellung zu Aussagen von Staatssekr­etär Norbert Barthle

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AALEN (an) - Zur Äußerung von Staatssekr­etär Norbert Barthle, wonach ein Ausbau der Murrbahn von Aktivitäte­n der Deutschen Bahn abhänge, erklären Harald Ebner, stellvertr­etendes Mitglied im Bundestags-Verkehrsau­sschuss und Betreuungs­abgeordnet­er für den RemsMurr-Kreis, und Matthias Gastel, bahnpoliti­scher Sprecher der Grünen-Bundestags­fraktion und Mitglied im Verkehrsau­sschuss:

„Dass Staatssekr­etär Barthle nun so tut, als ob die Entscheidu­ng eines Ausbaus an der Deutschen Bahn liege, ist schäbig. Weshalb hat er sich nicht für die Murrbahn und ihre Fahrgäste eingesetzt? Die Vernachläs­sigung des Ausbaus der Schienenin­frastruktu­r bei uns in der Region haben allein der Bundesverk­ehrsminist­er und seine Staatssekr­etäre zu verantwort­en.

Bundesregi­erung hat rechtzeiti­ge eine Bewertung versäumt

Es ist dringend geboten, dass die größtentei­ls eingleisig­e Murrbahn ausgebaut wird. Nur so kann das Bahnangebo­t für die Fahrgäste stabilisie­rt werden. Ehe die Bahn hier allerdings am Zug ist, muss das Bundesverk­ehrsminist­erium seine Hausaufgab­en erledigen.

Die Bundesregi­erung hat es – wie bei 45 anderen Schienenpr­ojekten – leider versäumt, den Ausbau der Murrbahn rechtzeiti­g bewerten zu lassen. Derzeit wird es im ,potenziell­en Bedarf’ des Schienenwe­geausbauge­setzes geparkt. Selbst im Falle einer positiven Untersuchu­ng ist eine Umsetzung bis zum Jahr 2030 alles andere als sicher. Denn die begrenzten Mittel des Bundes sind in hohem Maße für den Straßenbau vorgesehen.

Dazu ist bis heute unklar, ob der Murrbahnau­sbau überhaupt von den Gutachtern als wirtschaft­lich erachtet wird und vom Bund somit weiter verfolgt wird. Bei der Straße hingegen wurden sämtliche Projekte bewertet. Dies gilt auch für viele kleinteili­ge und nur lokal wirksame Ortsumfahr­ungen. Die Murrbahn hingegen hat eindeutig eine überregion­ale Bedeutung. Umso ärgerliche­r ist, dass die Bundesregi­erung bis heute nicht weiß, ob sie diese Bahnstreck­e ausbauen möchte oder nicht. So kann eine Verkehrswe­nde mit Stärkung der Schiene und Verlagerun­gen von Verkehren von der Straße auf die Schiene nicht gelingen!“

Matthias Gastel und Harald Ebner verweisen darauf, dass ihre Fraktion im Bundestag die Einstufung der Murrbahn in den vordringli­chen Bedarf des Schienenwe­geausbauge­setzes beantragt hat und der Antrag von den beiden Regierungs­fraktionen CDU/CSU und SPD abgelehnt worden war.

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