Alles nur erfunden?
Vergewaltigung einer HIV-infizierten Frau in Crailsheim hat es womöglich nicht gegeben
CRAILSHEIM (ij) - Wenige Polizeiberichte haben für so viel Aufsehen gesorgt, wie der Fall der jungen Frau, die Ende Februar in Crailsheim angezeigt hatte, dass sie vergewaltigt worden sei. Sie hat HIV und Hepatitis, die Polizei hat deshalb massiv nach dem Täter gefahndet, um sein Umfeld zu schützen. Der Täter hat sich gestellt. Jetzt haben sich die Vorzeichen umgekehrt, die Polizei ermittelt gegen die Frau wegen Vortäuschens einer Straftat.
Die 30 Jahre alte Frau hatte am Sonntag, 26. Februar, bei der Polizei die Vergewaltigung angezeigt (wir berichteten). Dabei hatte sie darauf hingewiesen, dass sich der Täter möglicherweise mit HIV und Hepatitis bei ihr angesteckt haben könnte. Damit sich möglichst niemand im Umfeld des Täters ansteckt, war die Polizei mit allen Details zur Krankheit sehr schnell und sehr massiv an die Öffentlichkeit gegangen.
50 Jahre alter Mann hat sich bei der Polizei gestellt
Wegen der Berichterstattung stellte sich der Tatverdächtige bei der Polizei. Es handelt sich um einen 50 Jahre alten Mann aus der Region. Nach intensiven kriminalpolizeilichen Vernehmungen und Ermittlungen bestehen nun erhebliche Zweifel, ob die Schilderungen der 30-Jährigen stimmen. Gegen die Frau werden nun Ermittlungen wegen Vortäuschens einer Straftat geführt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ellwangen und der Kriminalpolizei Schwäbisch Hall dauern an.