Mahnwache startet Aktion gegen Atomwaffen
Aktion fordert Abzug und Verbot nuklearer Waffen statt Modernisierung und Aufrüstung
ELLWANGEN (R.) - Am Sonntag, 12. März, starten das Aktionsbündnis Mahnwache und das Friedensforum Ellwangen eine Unterschriftenaktion gegen die nukleare Aufrüstung in Deutschland. Die auf dem Militärflughafen Büchel in der Eifel lagernden US-Atombomben sollen abgezogen werden. Katholische und evangelische Kirchengemeinden unterstützen das Vorhaben.
Im Anschluss an die Gottesdienste in Basilika, Stadtkirche, Sankt Wolfgang, Heilig Geist und weiteren Kirchengemeinden im Stadtgebiet können sich Bürgerinnen und Bürger ab dem kommenden Sonntag in die Listen eintragen. Auf dem Schönenberg besteht nach der Vorabendmesse am Samstag und nach den drei Gottesdiensten am Sonntag die Möglichkeit dazu.
Am 27. März, erläuterte Gerhard Schneider vom Aktionsbündnis Mahnwache, starte bei den Vereinten Nationen in New York die erste Verhandlungsrunde über ein Kernwaffenverbot. Weil diese Friedensinitiative so wichtig sei, beteilige sich das Aktionsbündnis an der bundesweiten Unterschriftensammlung. Die Bundesregierung soll aufgefordert werden, bei den Verhandlungen für ein Atomwaffenverbot einzutreten und den Abzug der Atomwaffen aus der Eifel durchzusetzen. Die Regierung dürfe den Willen der Mehrheit der Bevölkerung nicht ignorieren und sich nicht länger auf das NatoKonzept der „nuklearen Teilhabe“ berufen. Weltweit gebe es 16 000 Atomwaffen, von denen 1800 in ständiger Bereitschaft seien.
Schneider zeigte sich zuversichtlich, dass sich ähnlich viele Bürger beteiligen wie bei der Kampagne „Stoppt den Waffenhandel“am Heiligen Abend 2011. Damals unterzeichneten mehr als 600 Bürger vor den Kirchenportalen die Petition: „Das hat uns Mut gemacht.“Er zitierte Papst Franziskus, der zum Welttag des Friedens am 1. Januar vor einem „Weltkrieg auf Raten“gewarnt habe. Die Bereitschaft zu gewaltfreien Lösungen müsse von der Gesellschaft mitgetragen werden: „Ich hoffe auf eine Initialzündung aus Ellwangen“, sagte Margarethe Schneider.
Auch Josef Baumann vom Ellwanger Friedensforum betonte, wie wichtig es sei, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für den Wahnsinn atomarer Aufrüstung zu schaffen: „Christen aller Konfessionen haben die Aufgabe, in einer Zeit, in der Radikale ein neues Gegeneinander ausrufen, zu deeskalieren und die Botschaft des Evangeliums neu zu sagen.“Er sei froh, dass in Ellwangen die Botschaft der Bergpredigt ernst genommen werde. Atomwaffen müssten wie biologische und chemische Waffen abgeschafft werden, meinte Comboni-Missionar Pater Reinhold Baumann.
Auch Schulen, Stadtverwaltung, Betriebsräte und Seniorenrat sollen angesprochen werden. Die Aktion läuft bis 15. September.