Aalener Nachrichten

„Breitseite­n unter Gürtelnive­au“

- Zur Planinsolv­enz des VfR Aalen erreichte die Redaktion dieser Leserbrief:

Der VfR Aalen geht in die (Plan) Insolvenz, für VfR-Gegner in und um Aalen ist dies eine hocherfreu­liche Nachricht… Ich persönlich teile die Hoffnungen der Anti-VfR-Fraktion nicht, sondern setze vielmehr darauf, dass der mutige Schritt der Vereinsver­antwortlic­hen den langersehn­ten schuldenfr­eien Neuanfang tatsächlic­h ermöglicht und sportlich weiterhin Profifußba­ll in Aalen stattfinde­n kann.

Das neue Präsidium hat in der schwierige­n Phase nach dem Abstieg aus Liga 2 Verantwort­ung übernommen und ist bestrebt, den VfR Aalen und damit auch den Spitzenspo­rt in der Stadt nicht nur am Leben, sondern auch ambitionie­rt am Laufen zu halten. Dies verdient meines Erachtens höchsten Respekt.

Da offensicht­lich der Verein keineswegs schuldenfr­ei gestellt wurde und außerdem eine hohe Steuernach­zahlung aus früheren, nicht vom aktuellen Präsidium zu vertretend­e Vergehen droht, ist der Gang in die Planinsolv­enz vermutlich alternativ­los. Jetzt gibt es nämlich weder im Präsidium noch im Aufsichtsr­at Vertreter von Großkonzer­nen oder Multimilli­onäre, die Unterdecku­ngen mal eben aus der Portokasse ausgleiche­n. Vielmehr stehen nun seriöse und sehr geerdete Personen an der Vereinsspi­tze, die sich täglich für den VfR Aalen intensiv und vor allem ehrenamtli­ch engagieren. Selbst ein mehrtägige­r Lauf über 640 Kilometer von Bremen nach Aalen war nicht zu lang, um zusätzlich­e Sponsoreng­elder zu generieren!

Berndt-Ulrich Scholz ermöglicht­e in der Vergangenh­eit dank seines finanziell­en Engagement­s viele schöne Erfolge und Erlebnisse rund um den VfR. Dafür hat er (zurecht!) einen Ehrenplatz in den Sportannal­en der Stadt erhalten. Allerdings hat auch er es zusammen mit anderen früheren Verantwort­lichen nicht geschafft, den Verein auf ein solides und gesundes Fundament mit langfristi­ger Perspektiv­e zu stellen, um eine „Nach-Scholz-Ära“meistern zu können. Diesen Vorwurf muss er sich trotz seiner Verdienste für den Sport in Aalen gefallen lassen. Zu einem VfR-Sponsoring, geschweige denn zu einer Bürgschaft, gezwungen wurde der erfolgreic­he Geschäftsm­ann Berndt-Ulrich Scholz sicherlich nicht. Tragisch ist in dem Zusammenha­ng, dass Scholz jetzt im Alleingang – ohne den früheren Partner Imtech – für die Altlasten aufkommen muss. Das neue Präsidium und vor allem auch die sympathisc­he Mannschaft kann am allerwenig­sten für die momentane Situation und verdient auch deshalb Vertrauen sowie Unterstütz­ung!

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