Paul Groll zeigt Bilder zum Thema Leiden und Kreuzweg
Die Sonderausstellung „Kreuz Ort Rätsel“ist im Sieger-Köder-Museum zu sehen
ELLWANGEN (sj) – Unter dem Titel „Kreuz Ort Rätsel“zeigt das SiegerKöder-Museum als „Kunst im Blauen Zimmer“eine Sonderausstellung mit Bildern des Lauchheimer Künstlers Paul Groll zum Thema Leiden und Kreuzweg. Sie stehen im Dialog mit Passions- und Osterfiguren aus vier Jahrhunderten.
Jeder hat seinen Kreuzweg, und jeder hat ihn in seiner Hand, um ihn zu erleben und mit ihm zu leben, weiß Paul Groll. Der Lauchheimer Künstler beginnt seine Bilder mit einer Hand, die er zeichnet oder malt, und reicht damit der leeren, weißen Leinwand seine Hand. „Die Hand ist immer der Beginn. Dann bin ich im Bilde, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagt Paul Groll. Erst dann beginnt das Malen. Denn Leere sei wie Stille, so Groll bei der Eröffnung der Sonderausstellung am Samstagvormittag. Manchmal leide er auch dabei, wie beim Kreuzweg.
Paul Groll malt in Öl auf Leinwand. In seinen meditativen Bildern zum Kreuzweg, darunter ein ganz aktueller aus dem Jahr 2017 in Schwarzweiß, geht er auch auf das letzte Abendmahl und auf den Ölberg ein, bevor er zum eigentlichen Kreuzweg kommt. „Jesus nimmt das Kreuz auf“, „Jesus begegnet seiner Mutter“, „Simon von Zyrene hilft“, „Veronika reicht das Tuch“, „Jesus fällt unter dem Kreuz“, „Der Leichnam wird begraben“, heißen Bilder von Paul Groll, auf denen auch die Todesangst von Jesus thematisiert ist.
Der Geschäftsführer der SiegerKöder-Stiftung, Hermann Schaff, dankte allen Leihgebern der Sonderausstellung. Der Initiator und Kurator des Sieger-Köder-Museums, Professor Willibald Bezler, stellte neben den Bildern von Paul Groll auch die weiteren Leihgaben vor, die vom Diözesanmuseum Rottenburg und von privaten Sammlern stammen. Es sind Figuren und Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten, darunter verschiedene Pieta, ein byzantinisches Reliquienkreuz (9. bis 11. Jahrhundert) und ein so genannter KelterChristus um 1400. In seiner Einführung ging Bezler auch auf das Flehen nach mehr Menschlichkeit ein, angesichts von Leid, Krieg, Hunger, Elend, Terror, Mord und Totschlag. Groll habe die Leidensstationen auf den Punkt gebracht, so Bezler.
Neben grafischen Schwarz-weißBildern hat Groll auch relativ farbenfrohe ausgestellt wie „Das letzte Mahl“. Die Vernissage gestaltete Hans-Ulrich Wezstein (Posaune) musikalisch.
Die Sonderausstellung im SiegerKöder-Museum in der Nikolaistraße 12 in Ellwangen kann bis Sonntag, 30. April, besichtigt werden. Öffnungszeiten samstags und sonntags von 10.30 bis 17 Uhr, dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr. Montags (auch an Feiertagen) und Karfreitag geschlossen. Führungen nach vorheriger Anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten. Internet: www.siegerkoedermuseum.de. Mail: annette.bezler@gmx.de.