Susanne Scholz gewährt Einblicke in die Natur
Bopfingen mit Ausstellung „Lichtsprache“in einer Reihe mit Berlin, Salzburg, Düsseldorf oder Shanghai
BOPFINGEN – Kurator Gerhard Charles Rump bezeichnet die Lauchheimerin Susanne Scholz als eine Künstlerin, die in der aktuellen Kunstszene eine der eigenständigsten malerischen Positionen vertritt. Nach „Malereipapst“Markus Lüpertz werden ihre Arbeiten geprägt vom Versuch, das Unmögliche über die Farbe sichtbar zu machen. Auch Laudatorin Daniela Roth lobte bei der Vernissage deren sehr feinfühligen und vielschichtigen Malstil, mit dem Susanne Scholz nach ihren Worten die Farben zum Blühen bringt. Mit der Kunstausstellung „Lichtsprache“im Rathaus Bopfingen schafft Susanne Scholz eine neue Dimension der Naturbeobachtung. Bopfingen darf stolz sein, Gastgeber dieser faszinierenden Ausstellung zu sein.
Die Bilder von Susanne Scholz, Tochter eines Försters, entspringen deren Naturbeobachtungen. Vor allem das Wechselspiel zwischen den Medien Wasser und Land und die verschiedenen Lichtspiele, die sich durch die Spiegelungen in Ufernähe ergeben, haben es ihr angetan. So zieht Daniela Roth in ihrer Laudatio auch weitere Parallelen zwischen der Malerei und der zweiten Leidenschaft von Susanne Scholz, dem Leben der Kelten. „Mit seiner reinigenden Kraft hatte das Wasser für die Kelten und deren Kultur eine große Bedeutung. Eine ähnliche Wertigkeit erhält es in den Bildern von Susanne Scholz.“
Wechselspiel zwischen Licht und Schatten dargestellt
Auch Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler erwies sich angesichts der Werke von Susanne Scholz als Kunstkenner. „Licht ist Farbe, und Farbe ist Licht.“Fast schon philosophisch lobte er die Fähigkeit von Susanne Scholz, das durch Wasserspiegelungen entstehende faszinierende Wechselspiel zwischen Licht, Schatten und Natur bildlich darzustellen. Dabei bezeichnete er deren Malstil als freudehüpfend, feinfühlig und grazil.
In der Tat ist es schwer, die besondere Ausdruckskraft der 33 Exponate, die derzeit im Foyer des Bopfinger Rathauses und der Schranne ausgestellt sind, in Worte zu fassen oder sich deren Magie zu entziehen. Was Daniela Roth mit den Worten „Spiegelungen als Lichtsprache mit fast schon spirituellen Dimensionen“zu beschreiben versuchte. Mit ihren sphärischen und ausdrucksstarken Improvisationen sorgte die Musikgruppe „Zwischenwelten“für eine Stimmung und Atmosphäre, die es den Besuchern erlaubte, sich den Bildern auf eine von den üblichen Parametern völlig losgelöste Art und Weise zu nähern und so deren Zauber zu erliegen. Anders als gewohnt, erschließen sich die Bilder dem Betrachter nicht nur als in sich ruhende Darstellungen der Natur aus der Ferne. Vielmehr sind es die Details, die den wahren Zauber dieser Kunstwerke ausmachen. „Es ist faszinierend, welche Formen die Natur zufällig erschafft,“so Susanne Scholz. Hier ein „Peace“-Zeichen, da ein Gesicht, ein Schmetterling oder ein Handy.
So geben die Bilder auch erst nach längerem Betrachten ihr Geheimnis preis. Sei es der gespiegelte besagte „Moa“(Mann) bei „Mae Moa“, das „Seepferdchen“im gleichnamigen Bild oder das stilisierte Gesicht in „Augenblick“. Oder spielen uns unsere Sinne einfach nur einen Streich? Refelxionen, Spiegelungen, einmal erkannt, vereinnahmen die Bilder den Geist in einer ungeahnten Intensität und verdeutlichen die perfekte Harmonie der Natur.
Schon bei ihrer ersten Ausstellung 1996 „Das Seenland als Farbe und Licht“beschäftigt sich die Kunsterzieherin Susanne Scholz mit den Themen Wasser, Farbe und Licht. 2005 – 2012 studierte sie an der Kunstakademie Bad Reichenhall bei Prof. Markus Lüpertz und Matthias Meyer. Seit 2013 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. In Berlin sind ihre Arbeiten in den Galerien RAM, ADX Arturdrome und Palast Galasie zu sehen.
Die Ausstellung im Foyer und in der Schranne des Rathauses Bopfingen ist bis zum 31. März zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.