Lächeln für Klopapier
Manche Sachen weiß man erst richtig zu schätzen, wenn sie nicht mehr da sind. Gute Freunde, den Ehepartner – oder Klopapier. An Letzterem scheint es in Chinas Hauptstadt Peking einen ganz akuten Mangel zu geben. Denn wer dachte, Smog wäre das dringlichste Problem in Peking, der liegt daneben. Klopapierdiebstahl in öffentlichen Toiletten versetzt das Land der Mitte derzeit in Angst und Schrecken. Am Himmelstempel, einer beliebten Touristenattraktion Pekings, will man den dreisten Dieben nun ein Schnippchen schlagen. Um dort an das wertvolle Stück Papier zu kommen, müssen Toilettenbesucher seit Neuestem ihr Gesicht an einem Terminal von einer Kamera scannen lassen.
Lächeln für Klopapier! Benutzer gehen schon jetzt auf die Barrikaden. Wie soll man denn schließlich auch ein vorzeigbares Selfie machen, wenn die Blase oder im schlimmsten Fall der Enddarm drückt? Wie bitte grazil in die Kamera lächeln, wenn man nervös von einem Fuß auf den anderen tänzelt? Nach dem Fotoshooting folgt die nächste Herausforderung in Form von ganzen 60 Zentimetern Klopapier. 60 Zentimeter! Großzügig ist anders. Wer die Sitzung trotz aller Widrigkeiten erfolgreich beendet, soll künftig entsprechend belohnt werden. Wie Kloaktivisten mitteilen, plant das Stadtmarketing eine ganz besondere Aktion. Supermodel Heidi Klum höchstpersönlich wird erfolgreichen Absolventen ihr Foto überreichen. Kluge Topfbesucher werden es aufbewahren wie einen Schatz. Man weiß ja schließlich nicht, wie sich die Klopapiernotlage weiter entwickelt ...