Insolvenzantrag als Strategie?
Am 14. März 2017 verabredeten Herr Scholz, das VfR Präsidium sowie Insolvenzverwalter Dr. Leichtle den letzten Versuch, eine Lösung im Sinne aller Beteiligten zu finden, bei angesagter „Friedenspflicht“bis Ende März. Es wird wohl eine einvernehmliche Regelung geben, jedenfalls in der Außendarstellung. Der Kern wird aber sein: Herr Scholz trägt die Hauptlast. So oder so. Im Zweifel über seine Bürgschaft, als drohendem Damoklesschwert. Sehr wahrscheinlich werden die Kreissparkasse und das Finanzamt „anerkennende“Hilfestellung leisten. Forderungsverzichte sehe ich hierbei allerdings nicht.
Ein anderes Ergebnis ist nicht zu erwarten, wenn die Vereinsführung in ihrer vehementen Stellungnahme zum Insolvenzantrag am 21. Februar im Sparkassenforum wahrheitsgemäß argumentierte: Eine halbe Million Steuernachforderungen, zuzüglich aktueller Verbindlichkeiten, ergibt den klaren Tatbestand der Überschuldung mit der Konsequenz einer unausweichlichen (Plan-) Insolvenz. Und aus die Maus. Wenn’s stimmt?
Anderweitige, eventuelle Lösungsansätze waren jedenfalls kein Thema und weitere Ausführungen blieben im Ungefähren. Etwas dürftig, wie ich meine.
Ich habe eher das Empfinden, dass diese Insolvenz, im wahrsten Sinne des Wortes, als finanzieller Befreiungsschlag geplant war. Die Bürgschaftshaftung des Herrn Scholz im Rücken und die Vision vom Aufstieg im Jubiläumsjahr 2021 im Blick. Ein Insolvenzantrag als Strategie? Der Verein würde erheblich entschuldet, das Verfahren eingestellt und die Namensrechte eventuell wieder Verhandlungsmasse.
Zum Ex-Präsidenten. Sicher, Herr Scholz hat in seiner Amtszeit ab und an auch unglücklich agiert. Aber wenn’s galt, war er zur Stelle. Andere „Vereinsvordere“oder vermeintliche Gönner des VfR Aalen eher weniger oder gar nicht. Herr Scholz war der personifizierte VfR Aalen. Und jetzt dieses unschöne Szenario. Ein weiteres Kapitel unrühmlicher VfR-Geschichte. Schade. Günter Kallis, Aalen
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