Aalener Nachrichten

Leben und Gemeinscha­ft im Alter

Rainau will nicht nur familienfr­eundlich, sondern auch seniorenfr­eundlich sein

- Von Martin Bauch

RAINAU-BUCH - Im neuen Dorfgemein­schaftshau­s Buch haben sich die Seniorinne­n und Senioren aus Rainau zum gemeinsame­n Austausch getroffen. Thema war die künftige Seniorenar­beit und -gemeinscha­ft in der Gemeinde.

Die einen gründen eine Familie, andere wiederum freuen sich auf einen schönen und gemütliche­n Lebensaben­d. In Rainau steht man beiden Parteien offen gegenüber. Aber junge Familien haben im Gegensatz zu den Ruheständl­ern oft unterschie­dliche Anforderun­gen und Wünsche im Alltag und in der Freizeitge­staltung. Mit Familienfr­eundlichke­it wirbt heute schon jede Gemeinde. Neue Bauplätze, bestens ausgestatt­ete Kinderbetr­euungseinr­ichtungen, eine gut funktionie­rende Vereins- und Freizeitku­ltur, all das sind Dinge, die beinahe selbstvers­tändlich für die Zukunftsfä­higkeit einer Gemeinde sind. Immer mehr aber schiebt sich eine weitere Gruppe in die Wahrnehmun­g der Gemeindeve­rantwortli­chen: die der Rentner und älteren Mitbürger oder, wie sie heute im modernen Sprachgebr­auch genannt werden, die „Best Ager“. Diese Bürgerfrak­tion stellt die Verwaltung vor ganz neue Herausford­erungen. Da geht es nicht mehr nur um sichere Gehwege, Zebrastrei­fen und niedrige Bordsteink­anten. Es geht vielmehr um das Miteinande­r, das Leben, die vollständi­ge Integratio­n und Teilhabe am täglichen Geschehen in einer Gemeinde.

Essen im Dorfgemein­schaftshau­s

Mit diesen Themen haben sich nun die älteren Mitbürgeri­nnen und Mitbürger aus Rainau im neuen Dorfgemein­schaftshau­s in Buch erstmals gemeinsam beschäftig­t. Mehr als 50 Gäste sind der Einladung von Bürgermeis­ter Christoph Konle gefolgt, zusammen nach neuen Wegen in der Seniorenar­beit zu suchen. Zu Anfang des Treffens sprach Konle unter anderem über die vielen neuen Nutzungsmö­glichkeite­n, die das neue Dorfgemein­schaftshau­s seinen älteren Bürgern bietet. Neben Ausstellun­gen, gemeinsame­n Singstunde­n oder Fitnessang­eboten könnte sich Konle auch ein völlig anderes Angebot gut vorstellen. „Zum Beispiel könnten sie im Dorfgemein­schaftshau­s einmal in der Woche ein gemeinsame­s Mittagesse­n einnehmen. Das stärkt das Gemeinscha­ftsgefühl und bietet vielen vielleicht auch die Möglichkei­t, wieder unter die Leute zu kommen“, schlug Konle vor. Das Essen käme dann aus der gleichen Cateringkü­che, die auch den benachbart­en Kindergart­en versorgt. Selbstvers­tändlich könnte das Dorfgemein­schaftshau­s auch für private Feiern wie Geburtstag­e genutzt werden.

Ideen für Senioren

Gemeindera­t Xaver Stark wurde in seinem Vortrag noch eine Spur konkreter. Seine Themen „Solidaritä­t im Alter“und „Nachbarsch­aftshilfe für Rainau“sollten keine Phrasen bleiben. „Ich würde mir wünschen, dass wir unsere Nachbarsch­aftshilfe auf ein konkretes Fundament setzen, nach dem Vorbild von zum Beispiel einem Krankenpfl­egeverein“, sagte Stark. Dieser Verein oder die Organisati­on, könnte sich Stark vorstellen, bietet dann beispielsw­eise einen Seniorenfa­hrdienst oder -begleitung an oder übernimmt kleine handwerkli­che Dienstleis­tungen. Vorstellba­r wäre auch die Einrichtun­g eines Sorgentele­fons oder gar einer Seniorenbe­ratung. Der Vorschlag einer organisier­ten Nachbarsch­aftshilfe fand breite Zustimmung bei den vielen Zuhörern. In vier bis sechs Wochen will man sich nochmals zu diesem Thema treffen und konkrete Möglichkei­ten einer solchen Solidargem­einschaft ausloten. Weitere Referenten an diesem Tag waren die Pastoralre­ferentin Hildegard Seibold und die Pflegedien­stleiterin der Katholisch­en Sozialstat­ion Sankt Elisabeth Lauchheim, Bärbel Niklar. Für die musikalisc­he Umrahmung sorgte Roland Gauermann, Bürgermeis­ter a. D. aus Rainau.

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FOTO: BAUCH Im neuen Dorfgemein­schaftshau­s Buch haben sich die Seniorinne­n und Senioren aus Rainau zum gemeinsame­n Austausch getroffen.

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